Das 9-Euro-Ticket in der wissenschaftlichen Auswertung

Was im März als sozialpolitische Maßnahme begann und die Pendler entlasten sollte, entwickelte sich schnell zu einem großen Experiment: Würden durch das 9-Euro-Ticket viele Menschen ihr Auto stehen lassen und so Energie und CO2 sparen? Gerade der Verkehrsbereich schafft es ja chronisch nicht, seine Emissionen zu senken. Schnell gingen Forschende an die Arbeit, veröffentlichten immer wieder Zwischenergebnisse. Einige sahen nur einen kleinen Effekt, andere wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sahen fast zwei Millionen Tonnen CO2, die eingespart wurden. Das sei so viel wie ein 130-km/h-Tempolimit erreichen könnte. Was stimmt jetzt? Bevor die Fakten auf dem Tisch liegen, kursieren bereits viele Forderungen: Tickets für 29, 49, 69 Euro? Begrenzt auf ein, zwei, vier Regionen? Es ist schwer, die vielen Ideen, Wünsche oder Forderungen zu bewerten, weil die meisten Forschergruppen ihre Ergebnisse erst in den kommenden Monaten vorlegen werden.
Sendung vom 2022/09/14 22:10:00 GMT+2
Download: pta220914.mp3

Experten auf dem Podium  Dr. Claudia Nobis Leiterin der Gruppe Mobilitätsverhalten, Institut für Verkehrsforschung, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Berlin  Prof. Dr. Andreas Knie Leiter der Forschungsgruppe „Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung (DiMo)“, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin  Dr. Mark Andor Leiter der Forschungsgruppe „Prosoziales Verhalten“, RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsfor- schung, Essen  Sönke Gäthke Redakteur für Technik, Energie und Mobilität, Science Media Center Germany, und Moderator dieser Veranstaltung