Elektronikschrott != Müll

Wir unterhalten uns über eine kommende Sendung zum Kulturcampus. Im zweiten Teil hören wir einen Vortrag mit dem Titel: Elektronikschrott ist nicht gleich Müll
Sendung vom 2024/09/11 17:00:00 GMT+2
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Wir geben eine Vorschau auf eine Sendung in einigen Wochen. Gegenstand wird der Kulturcampus in Bockenheim sein.

Der Vortrag "Elektronikschrott != Müll" von Olaf beim easterhegg 2024 media.ccc.de/v/eh21-83-elektronikschrott-mll

Musik Playlist

Transkription

Hallo, hier ist das politopia-magazin, euer gesellschaftspolitisches Magazin hier bei Radio X, dem Frankfurter Bürgerradio. Schön, dass ihr dabei seid, schön, dass ihr zuhört. Wir wollen uns heute wieder über spannende Sachen unterhalten.

Wir haben heute zwei Themen, die wir euch vorstellen möchten. Zum einen haben wir mitgebracht einen Vortrag, der geht ein bisschen um Recycling, um Wiederverwertung, um Schrottaufbereitung. In dem Metall, das wir so verwenden, das schmeißen wir ja dann auch oft weg, komplexe Geräte, haben viele verschiedene Materialien innen drin.

Das ist relativ schwierig, die auseinander zu friemeln, aber teilweise notwendig, wenn man einfach auch an die wertvollen Sachen dran will. Ihr wisst, wenn wir demnächst alle elektrisch fahren wollen, dann brauchen wir eine Menge Kupferleitungen. Kupfer leitet den Strom gut, hat andere gute Eigenschaften.

Da kommen wir nicht drum rum. Die moderne Elektroindustrie ist von Kupfer abhängig. Und da gibt es viele Sachen, die da zusammenhängen.

Da werden wir also nachher einen Vortrag hören und werden hoffentlich ein bisschen schlauer und zwar auch ein bisschen ganz von der Basis. Jemand, der einfach was macht, der sagt, komm hier, da sammle ich mal Sachen, bringe ich wieder weg, Schrotthändler, zack, kann man die Sachen gleich wieder verwenden. Dann haben wir noch ein anderes Thema, über das wir uns unterhalten wollen.

Ich habe hier den Linus mit im Studio. Hallo Linus. Hallo.

Ja, hallo. Super. Unser Thema ist ein Thema, da werden wir jetzt gar nicht richtig einsteigen.

Da werden wir demnächst eine Sendung machen. Aber wir können ja schon ein bisschen erzählen, dass wir da was vorhaben. Und zwar? Kulturcampus.

Und ich glaube es ist auch ein ähnliches Thema wie Cycling, weil da geht es auch um Bauen im Bestand und wie man Gebäude erhalten kann. Und dann auch darum, was ist energieeffizienter, neue Gebäude bauen, die vielleicht bessere Werte haben oder den gebundenen CO2 in den Betongebäuden zu erhalten. Ja, das ist natürlich eine spannende Frage.

Also wie wir bauen, wir wollen natürlich immer neue moderne Sachen haben, neue Gebäude. Alte Gebäude gehen kaputt, die kann man manchmal reparieren, aber manchmal passen die einfach auch nicht mehr an die Anforderungen. Ja, da sind die Räume zu groß, zu klein, Küchen sind zu groß, Wohnzimmer sind zu groß oder zu klein.

Oder man hat halt vor 100 Jahren anders gebaut als heute, als man es heute möchte. Da ist dann oft Neubau angesagt, aber oft kann man auch Sachen wiederverwenden. Der Kulturcampus ist ja eigentlich ein bisschen eine komplexere Sache.

Da geht es ja, wie der Name schon sagt, einmal um den Campus, also um den Feld, also der ehemalige Campus der Goethe-Universität. Da ist ja das Hauptgebäude, das ist an der Bockenheimer Warte, da war die Mensa, da waren mehrere Speisesäle der Mensa, da war Verwaltung, da waren Seminargebäude. Das hatte schon eine Qualität von einem Unicampus und nachdem die Uni da ja jetzt mit vielen Instituten und Hörsälen ja umgezogen ist, Westend, also diese Farbengebäude, da sind ja jetzt viele Räume, ist da eigentlich jetzt ein Platz übrig, wo Gebäude stehen, die lange genutzt wurden und eigentlich auch ein Ort.

Also dieser Campus, der ist ja jetzt eigentlich mitten in der Stadt, also da an der Bockenheimer Warte. Und da ist eigentlich jetzt ein bisschen die Frage, was macht man damit, oder? Ja, ich glaube, es ist auch ein sehr emotionales Thema. Es behandelt viele Themen, so wem gehört die Stadt, wie nutzt man Räume.

Und ich würde fast schon sagen, es sind so die Frankfurter Esotankstellen. Es gab ja in Hamburg die Esotankstellen, die sehr umstritten waren, wo es sehr viele Debatten darüber gab, wo es auch Kulturkämpfe darüber gab. Und ich würde fast schon sagen, es sind die Frankfurter Esotankstellen.

Da muss ich mich jetzt mal aufklären. Was meinst du damit, dass das Tankstellen seien? Ne, also in Hamburg gab es die Esotankstellen, es waren Wohngebäude über Esotankstellen auf der Reeperbahn und die Reeperbahn, ganz großes Debattenthema bei Gentrifizierung. Und das war so lange Zeit das Symbol, was so Bürgerbeteiligung angeht, weil es wurde dann Wester verkauft, der hat ein Konzept gehabt mit teuren Wohnungen.

Und da kommt man natürlich mit der Reeperbahn nicht ganz weit mit, also ohne Widerstand. Und damals gab es eine sehr große Bürgerbeteiligung. Und ich glaube, gerade weil dieser Ort schon früh auch in Zeichnung bei einer Popkultur stattgefunden hat, war es auch sehr emotional für viele HamburgerInnen.

Und ich glaube, so ist es auch bei dem Kulturcampus für viele FrankfurterInnen. Also mit den Tankstellen, ich meine, sowas haben wir ja auch in Frankfurt. Also das kennt ja jetzt vielleicht nicht jeder, aber in der Regel schon.

Also ich persönlich kenne jetzt zwei Orte an der Zeil, hinten kenne ich eine Tankstelle, da ist ein Wohnhaus oder ein Parkhaus oben drüber. Oder jetzt hier an der Friedberger Landstraße, da gibt es auch eins, da ist auch ein Parkhaus oben drüber. Über Wohnhäuser, also wenn da Wohnhäuser drüben sind, ja das stelle ich mir schwierig vor.

Wenn du da wohnst und unten drunter hast du unter Umständen immer den Benzinmief auf dem Balkon. Oder wenn dann immer Party ist an der Tankstelle, dann so abends um zehn oder zwölf, wenn wirklich der letzte Supermarkt zugemacht hat, treffen sich dann da die Leute und machen ein Social Event. Das kann ja dann schon, ich sage mal, nicht leise bleiben.

Das ist gar nicht so einfach in so einer Tanke, oder? Ich muss ehrlich gesagt gestehen, ich habe die Debatte darüber mitbekommen, ich weiß gar nicht, was das Endergebnis war. Ich weiß nur, dass es große Debatten über Bürgerbeteiligung gab und die Debatten drehten sich auch darum, dass vielleicht sind über Tankstellen leben nicht, also vielleicht mögen es manche Leute nicht, aber die Leute, die damals da gewohnt haben, wollten gerne da bleiben und sollten eher weggeschickt werden. Ich glaube, das war auch so ein... Okay, gut, also eigentlich wollen wir nicht über Tankstellen reden.

Ich meine nur so, dass es von der emotionalen... Ich verstehe dich. Wir haben uns ein bisschen auf die Fahnen geschrieben, als unser Thema auserkoren. Es geht um den Kulturcampus, um diese Gegend am Campus der ehemaligen Goethe-Universität, wo viele Räume waren.

Es geht also darum, was findet dort statt, was kann dort stattfinden. Es gibt ja Pläne, was man da machen will, was weiß ich, die Hochschule vom Sieg soll da gehen oder andere Möglichkeiten, da Räume zu nutzen. Und das ist dann auch immer eine Frage, wie macht man das, wie funktioniert das, was ist das für ein Platz, wann sind da Leute unterwegs.

Ich meine, wenn man eine Einkaufsstraße hat, was weiß ich, die Leipziger ist da ja um die Ecke, da hast du da tagsüber natürlich viel Betrieb. Aber wenn es dann nur Geschäfte gibt, wo man was kaufen kann, dann ist ja natürlich abends überhaupt nichts los. Das kann man wollen, das kann man nicht wollen.

Wir sehen das ja auch zum Beispiel an der Bergerstraße. Also das sind jetzt alle so Orte, wo man sehen kann, wie man sowas gestalten kann. Und da ist natürlich die Frage, wie will man diesen Ort, diesen ehemaligen Campus, jetzt Kulturcampus, wie will man den gestalten? Da gibt es ja viele Leute, die da eine Idee haben.

Ja genau, ich glaube auch stadtplanerisch sehr ins Hand, weil diese Debatte hält ja schon sehr lange an darüber. Es gab eine große Bürgerbeteiligung schon 2010, die erste glaube ich sogar 2008. Und ich glaube, da ging es sehr stark um diese Frage, wegen gehört die Stadt? Und gerade auch, weil man da sehr früh auch schon Kulturbegriff eingeführt hat.

Also die Stadt hat gesagt, wir wollen ja nicht nur Wohnungen und Geschäfte einführen, wir wollen auch Kultur machen. Und wir nennen es eben Kulturcampus. Aber dann war sofort auch eine Debatte, was ist Kultur? Wer ist bei Kultur gemeint? Ist es nur das Ballett oder das hohe Theater? Oder ist es auch der Künstler, der im Keller Musik schraubt und es dann vor Leuten performen will? Der im Keller Musik schraubt, ja.

Ich meine letzten Endes ist ja sein geheimes Ziel, dass er irgendwann zu denen gehört, die auch noch in 50, 100 und 200 Jahren gespielt werden. Also insofern will er natürlich da auch die Seiten wechseln. Das ist eine knifflige Frage.

Wie nutzt man so einen Raum? Auf der einen Seite ist es cool, dass man da mit einem Rutsch sozusagen ein großes Areal, im Prinzip einen ganzen Block zur Verfügung hat. Und nicht dazu verdammt ist, immer so Flickenteppich, immer mal hier ein Haus oder da mal eine Gelegenheit, das sozusagen stückchenweise zu machen, was dann noch mühseliger ist und noch länger dauert. Da kann man natürlich schon einen größeren Wurf hinlegen.

Das ist natürlich die Frage. Wer macht den Wurf? Was ist in dem Wurf drin? Wenn du sagst, wem gehört die Stadt? Wenn man das einfach nur als Satz sieht oder als Frage sieht, ist die Antwort natürlich klar. Na ja, den Leuten, die da wohnen.

Wir sind ja nicht in einer Feudalgesellschaft, wo da jetzt ein König sagt, schnipp, da mache ich jetzt mal dies oder jenes. Oder als Diktator sage ich, ich brauche da neue Ländereien, alles abfackeln. Die Seiten sind ja lang vorbei.

Das heißt, die einfache Frage, wem gehört die Stadt, kann man natürlich sagen, das sind Leute, denen gehört die Stadt. Die haben sich organisiert, da gibt es politische Gremien, wo eine Vertretung stattfindet. Und die können natürlich auch in gewissem Maß bestimmen, wie das da so aussehen kann.

Jetzt muss man natürlich wissen, dass wem gehört die Stadt natürlich auch ein Slogan ist, den jetzt manche Gruppen für sich verwenden. Das heißt, das ist dann nicht mehr so wertfrei, dass man einfach sagt, wem gehört jetzt die Stadt, sondern das ist dann natürlich auch, da steckt ein Interesse von manchen Gruppen dahinter. Ich glaube, da sind ja auch verschiedene Dimensionen.

Also wenn man sagt, man kann es auf reine Besitzverhältnisse beziehen oder auf Machtverhältnisse, weil BewohnerInnen, die quasi die Stadt prägen und Orte auch schaffen, auch wenn sie sozusagen nur zur Miete wohnen, jederzeit auch verdrängt werden können, wenn man durch eine Renovierung oder Aufwertung vielleicht mit anderen MieterInnen mehr Geld verdienen kann. Das mit der Aufwertung ist immer so eine Sache. Auf der einen Seite wollen Mieter natürlich wohnen und am besten sollen die Mieten niedrig und eingefroren bleiben.

Auf der anderen Seite, wenn dann dementsprechend überhaupt niemand Geld in die Hand nimmt, um vielleicht auch Sachen zu renovieren oder besser zu gestalten und sei es nur, ich sag mal, zu mehr Zugang. Das ist ja nicht erst seit heute, dass es da an vielen Ecken irgendwelche Rollstuhlfahrerrampen gibt. Die Frage ist natürlich, braucht man die? Ja, das ist eine berechtigte Frage.

Auf der anderen Seite, will man die? Also wenn wir als Gesellschaft eine politische Aussage machen, ja, wir wollen solche Rampen haben, die werden zwar selten benutzt, dann schieben ein paar Fahrradfahrer drüber, aber Rollstuhlfahrer können da selbstständig ohne fremde Hilfe dann auch in dieses Gebäude rein. Dann hat man das vor 100 Jahren noch nicht gebaut, solche Konstruktionen. Und vor 50 Jahren, naja, da ging das los.

Und heute ist es eigentlich eher selbstverständlich, gerade an öffentlichen Gebäuden, dass es sowas gibt. Aber wenn man das nachrüsten muss, kostet das Geld. Aber auf der anderen Seite wertet das auch die Qualität, zum Beispiel auch von einem Wohngebäude auf, wenn man da einen barrierefreien Zugang hat.

Ich möchte nicht sagen, dass er komplett barrierefrei ist, das ist immer ein Problem. Aber das ist ja immer eine Balance zwischen dem Geld, das man reinsteckt und dem Ergebnis, wie würde man im Deutschen sagen, also einer Verbesserung, die man dadurch auch rausholen kann. Ich glaube, das Ergebnis, dass man sagt, man will nicht Leute verdrängen, wäre nicht, dass man kein Geld mehr in ein Gebäude steckt, sondern ich glaube, gerade die Gruppen, die sich für dieses Gebäude einsetzen, hoffen auch, dass die Stadt bereit ist, da zum Teil auch Minusgeschäfte zu machen und der Anspruch, einfach eine soziale Stadt zu bleiben, weil die Stadt ja auch Geld hat und die Stadt an manchen anderen Stellen vielleicht auch Plus macht.

Und da einfach diese bürgernahen Ansprüche sind, ja. Gut, also wenn du sagst Minus, dann heißt das natürlich, woanders muss ein Plus herkommen, also woanders muss das Geld herkommen. Und grundsätzlich eine Regierung oder auch eine Stadtverwaltung, die haben ja, die haben zwar Liegenschaften und die haben auch ein bestimmtes Kapital, aber das ist ja gebunden, aber die haben erstmal keinen wirklichen Reichtum in dem Sinne, die nehmen Steuern ein und da werden die ausgegeben in einem Haushalt.

Das heißt, da kann man natürlich entscheiden, hier in dem Haushalt soll jetzt hier Plus gemacht werden, da Minus, das soll unverschichtet werden. Aber das ist ja dann, und das ist ja auch hauptsächlich so, eine politische Entscheidung, dass man sagt, hier, da ist jetzt ein gewähltes Parlament, ein gewählter Bürgermeister, gewählter Regierungschef, wie auch immer, auf welcher Ebene. Und der hat vorher gesagt, er möchte es gerne so machen, er möchte das so und so umverteilen.

Und dann ist das ja auch eine Entscheidung, die von der Gesamtheit der Leute getroffen wurde. Jetzt sind wir schon wieder am Pallieren von irgendwelchen Sachen, über die wir gar nicht reden wollten. Wir wollten eigentlich auch was hinweisen.

Genau, wir wollen da bald eine Sendung darüber machen. Wir wollen da für InterviewpartnerInnen sprechen, die können wir jetzt noch nicht bekannt geben. Aber es wird eine interessante Sendung werden.

Genau, also wir wollen uns ein bisschen mit diesem Thema beschäftigen und gucken, was ist denn so Stand der Dinge mit dem Kulturcampus. Weil, also das kann ich jetzt sagen, ich bin da drüber gestolpert und habe da ein bisschen Ungerahmtheiten gefunden. Mir sind da Sachen aufgefallen, wo ich mir denke, was ist denn da los? Warum funktioniert das nicht oder warum knirscht das da? Also wir wollen uns überlegen, dass wir da ein bisschen genauer reingucken und uns das anschauen.

Ja, genau. Also ich glaube auch, der Blick auf die einzelnen Gebäude zeigt auch, wie da Debatten ablaufen. Und dass, obwohl es sozusagen davor schon Bewahrungspläne gab, da immer noch viele offene Punkte sind, die nicht eindeutig geklärt wurden.

Ja gut, dann müssen wir mal ein bisschen schauen, wie da die Lage ist und wie das aussieht. Also demnächst, wir peilen an, ungefähr in einem Monat. Wir wissen noch keinen genauen Sendetermin, deswegen können wir euch das nicht so genau sagen.

Aber wir peilen eben an, dass das vielleicht Anfang Mitte Oktober wird. Wollen wir uns da mal ein bisschen in der Sendung mit beschäftigen, wollen da mal ein bisschen nachhören, wollen da ein bisschen mit Leuten gesprochen haben und die Idee haben, was da so Sache ist. Das ist unser Plan.

Jo. Super. Freuen uns.

Linus und Michael werden demnächst über den Kulturcampus ein bisschen recherchieren, ein bisschen was rauskriegen und dann werden wir uns hier nochmal dazu unterhalten. Genau, wir freuen uns. Super.

Ihr einschaltet. Wir freuen uns sowieso immer. Ihr seid hier beim Politopia Magazin, eurem gesellschaftspolitischen Magazin, hier bei Radio X, dem Frankfurter Bürgerradio.

Wie immer ist es schön, dass ihr da seid und wie immer ist es schön, dass ihr dabei seid. Wir haben jetzt noch was anderes mitgebracht. Und zwar habe ich hier einen Vortrag gefunden, den ich relativ interessant halte, weil da geht es um Recycling.

Ich habe ja vorhin schon ein bisschen erzählt, es geht um Aufbereitung von Material, es geht darum, was man mit Elektronik, Elektronikschlott machen kann, dass das teilweise eine sehr wertvolle Ressource ist. Und wir haben dann einen Vortrag von jemandem, der da einfach ganz hemsärmelig reingeht und sagt, hier, das mache ich, da mache ich was, da bin ich unterwegs, weil das finde ich jetzt spannend, da kenne ich mich ein bisschen aus, das mache ich. Und so ein Zitat, das zwischendrin vorkommt, da sagt er auch, da gehe ich morgens zum Schlotthändler und dann hole ich die Brötchen.

Also so ein Prozess, dass man Material wieder im Kreislauf zuführt, einfach ganz unspektakulär auch in einen Tagesablauf einbauen kann. Also, wir haben jetzt den Vortrag von Olaf mit seinem Spitznamen Raketenpapa. Der Vortrag heißt Elektronikschlott ist nicht gleich Müll.

Den hat er gehalten beim Easterhack 2024. Also das ist jetzt kein halbes Jahr her. Und er erzählt ja so ein bisschen, wie er das macht, wie das so funktioniert aus seiner Sicht.

Also, dass ich immer schon Raketen baue, das weiß vielleicht schon der ein oder andere hier. Habe ich auch schon auf einem Kongress gemacht. Aber zu dem Bezug auf Schrott, also ich bin auf der Autoverwertung aufgewachsen.

Von daher hatte ich immer schon mal so ein bisschen Kontakt mit Schrottrecycling und umweltfreundlicher Geschichten und Weiterverwenden von Gegenständen. Und in meiner Nachbarschaft bin ich durchaus, kennt ihr von euch sicherlich auch als etwas schräger Typ bekannt. Auch kennt ihr den, der mit dem Müllgreifer durch die Gegend läuft.

Also ich bin auch ständig dabei, wenn ich irgendwo spazieren gehe, zum Burger gehen oder sowas, habe ich eigentlich immer einen Müllgreifer dabei. In meinem Müllbeutel. Danke.

Nicht applaudieren, mitmachen. Ja, und wie man sieht, T-Shirt, also die Jacke trage ich nicht nur, weil ich die total geil finde. Auch damit die Leute nicht denken, ich muss irgendwelche Sozialstandards leisten.

Wenn ich da so mit Müll sammle durch die Gegend laufe. Was mir dabei auffällt ist, ich finde dabei keine Geldscheine, ich finde dabei keine Pfandflaschen, nichts wertvolles, immer nur irgendwelchen Müll. Woran liegt das? Pfandsammler stehen meistens früher auf als ich.

Und ja, irgendwie haben die anderen Sachen doch noch Geld für die Leute, das wird nicht einfach weggeschmissen. Also was ich dann stattdessen finde... Test, Test, eins, zwei, drei. Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.

Okay. Soll ich noch lauter reden oder irgendwie? Ich weiß, ich habe eine etwas undeutliche Stimme, ich weiß, aber... Also stattdessen finde ich haufenweise Flaschen, meistens irgendwie Schnapsflaschen, Dosen, Zigaretten. Was mich besonders stört sind so E-Zigaretten.

Die liegen einfach in der Natur und die gehören da einfach absolut nicht hin. Ja und ich bin nun so alt, als ich noch Kind war, haben wir als Familie damals DDR-Flüchtlinge... Geht das besser? Okay. Danke.

Haben wir noch DDR-Flüchtlinge mit aufgenommen. Waren Bekannte und kamen halt vorbei und sind geblieben. Waren erstmal nur die Eltern, später kamen die Kinder noch dazu.

War dann der Familiennachzug. Das wäre vielleicht nochmal eine Info für diejenigen, die in den neuen Bundesländern leben und irgendwie immer Ausländer oder Flüchtlinge schimpfen. Ist nicht so lange her.

Aber diese Flüchtlinge, die haben mir derzeit auch von dem Serosystem in der DDR erzählt. Da wurde damals einfach mal alles mögliche eingesammelt. Hauptsächlich, meistens waren es die Kinder, die dann eben Papier, Flaschen und so weiter und so fort gesammelt haben.

Da gab es weniger Müll. Sicherlich auch, aber dafür, wo es Geld gab, wurde eingesammelt. Und ich finde das System eigentlich grundsätzlich gar nicht schlecht.

Wenn man einfach mal für seinen Müll Geld kriegt. Weil das sind nun mal Rohstoffe. Und der Vorteil dabei war, die Leute haben natürlich den Müll auch sauber sortiert, weil die mussten das irgendwann an der Ausgabestelle oder an der Annahmestelle abgeben.

Die haben da nicht irgendwelchen Krams reingepackt, da waren nicht irgendwie Tierkadaver oder sonst was dazwischen. Die haben sauber gestapelte Papierpakete abgegeben und ausgewaschene Flaschen und so was. Das konnte man wunderbar wieder recyceln.

Aber warum wurde denn gesammelt? Zuge der Umweltschutzes? Nicht so sehr. Das war einfach Rohstoffmangel. Wir hatten ja nichts.

Nach der Grenzöffnung fiel der damalige Umweltminister Klaus Töpfer von der CDU, das ist eigentlich auch für ein ganz klasse System, wollte das auch einführen. Aber irgendwie kam da so ein Kreditbetrug, Finanzskandal zustande. Also es gibt halt Parteien mit Tradition.

Und zudem wurden wir natürlich immer mehr mit Einwegverpackungen konfrontiert. Deinen Doro kennst du vielleicht noch. Das war ein Riesenschwemme.

Es war nicht mehr on walk, irgendwelche wiederverwendbaren Verpackungen zu nehmen. Milchkannen nicht mehr in Flaschen. Ich bin so jung, ich kenne nicht mehr die Milchkannen selbst.

Damit haben wir keine Milch mehr transportiert, aber ich kenne noch die Milchschläuche. Kennt ihr vielleicht auch noch der eine oder andere. Das war noch relativ wenig Milch, fand ich.

Inzwischen diese Tetrapaks, ich finde die nicht so clever. Aber dann war natürlich das Problem, wohin mit dem ganzen Kram? Zergab, aber wir deponierten nie damit. War damals völlig normal.

Wurde auch irgendwo mal ein Loch gebuddelt, reingeschmissen, weg war es. Aus den Augen, aus dem Sinn. Auch heute noch, das habe ich letztens so gefunden, als ich eine Rakete wiederfinden wollte.

Irgendwo mal durch den Wald gelaufen, zack, hast du wieder eine illegale Mülldeponie gefunden. Kann natürlich nicht im Sinne des Erfinders sein. Und das hat sich auch die Politik dann irgendwann gedacht.

Und die sagten sich, da füllen wir mal das System ein, Reststoffhöfe. Und als Konsument hat man jetzt das Ding, dass man nicht nur einmal bezahlt. Sondern zweimal bezahlt.

Man bezahlt einmal für das Produkt selbst. Und dann noch mal für die Entsorgung. Und irgendwie schräg.

Das motiviert auch keinen so richtig zu sammeln. Vor allem, wer mal irgendwie an so einem Resthof war und ein bisschen Tetrapappe entsorgen wollte. Ich kann mir auch die eine oder andere Motivation vorstellen, das Zeug einfach in den nächsten Knick zu werfen.

Aber trotzdem, warum sollten wir sammeln und recyceln? Ich habe mal so ein paar kleine Beispiele dazu. Wo kommen die Rohstoffe überhaupt her? Und welchen Aufwand betreiben wir eigentlich dafür? Einfach mal als Beispiel Aluminium. Das wird aus Bauxit gewonnen.

Das findet man hauptsächlich im Tropengürtel unseres Planeten. Ist ungefähr vier bis sechs Meter unter der Oberfläche zu finden. Also was macht man? Einmal Urwald abrasieren.

Die Humusschicht ist ja nur so dick. Die trägt man ab und holt erst Bauxit raus. Danach pflanzt man natürlich die Wälder alle wieder an, wieder aufhorstet und funktioniert bestimmt super.

Ich bin da total überzeugt von, dass das klappt. Dieses Bauxit wird über eine Schmelzeelektrolyse gewonnen. Sprich, da wird eine Menge Strom reingesteckt.

Aber wisst ihr ungefähr, wie viel Aluminium man aus so einer Tonne Bauxit rauskriegt? 70 bis 100 Kilo. Das ist gar nicht schlecht. Also vom Verhältnis her zu anderen Materialien gar nicht so übel.

Aber wie viel Strom brauchen wir denn dafür? Ca. 15.000 Kilowattstunden. Also wenn ich so unseren Vier-Personen-Haushalt angucke, da sind wir bei 4.500 Kilowattstunden im Jahr.

Für so eine Tonne Aluminium 15.000 und wie viele Tonnen wir denn so produzieren, ist schon nicht ganz ohne. Dann gucken wir uns das mal für Kupfer an. Ich meine, da werden Löcher gebuddelt.

Also Hambacher Forst, unser Braunkohleabbau ist fast eine Pfütze dagegen. Ich sage mal, wenn das jetzt irgendwo in der Wüste in Australien ist, ist das natürlich nicht so schlimm wie in Hambacher Forst, muss ja nicht sein. Da das gleiche Spiel wie Gewinnung aus Verhütung, das wird eben auch heiß gemacht, was bekommen wir da aus so einer Tonne Erz? Sechs bis zehn Kilo.

Muss man schon eine Menge für abbauen, um dann mal sein Haus zu verkabeln. Wie viel Energie verbrauchen wir pro Tonne? 250 Kilowattstunden, das geht noch. Das kann man noch machen.

Wie sieht denn das Ganze bei Gold aus? Nicht schön, finde ich. Durch den enorm hohen Goldpreis inzwischen haben wir jetzt so eine Goldgräberstimmung, dass immer mehr Abbaugebiete aufgemacht werden, wo dann mit Quecksilber und der Seen das Zeug aus dem Boden raus gewaschen wird. Nicht optimal für die Umwelt.

Also Böden und Flüsse werden damit bis in der Lebigkeit versorgt. Wie viel bekommen wir da pro Tonne Erz raus? Ich sehe mal eine Vorstellung, eine Schätzung. Ein Gramm pro Tonne.

Ist natürlich klar, ist die Frage, wo man es her holt, aber es ist nicht optimal. Was mich selbst erstaunt hat, ich weiß nicht, ob die Zahlen stimmen, ich habe das nicht so recherchiert, ich war selbst völlig platt. Es ist beängstigend.

Das ist natürlich alles in irgendwelchen Ländern, Urwald und Ähnliches. Sprich, die Industrienationen gehen hin, holen die Rohstoffe raus, lassen den verseuchten Boden und Krankheiten und Gift alles da. Ist nicht so schön.

Was machen wir dann aus den Rohstoffen? Ganz abgesehen von den Materialschlachten, Kriegen usw., wo wir uns gegenseitig für irgendwelche sinnlosen Scheißer die Köpfe wegballern. China-Gadgets oder Tüdelkram. Einweg-E-Zigaretten, mein Lieblingsding.

Zeugs, was direkt nach der Garantie bei uns im Repair-Café auftaucht. So viel noch mal zu den E-Zigaretten. Die habe ich dann auch so in der Wildnis gefunden.

Gehört da nicht hin, da ist ein Lithium-Ionen-Akku drin. Da kann man 15.000 E-Akkus für die E-Zigaretten rausbauen. Das kann nicht angehen, dass die einmal für 200 Züge verraucht werden und dann im Müll landen.

Ich könnte euch gerne daran beteiligen. Wenn ich beim Einkaufen diese Dinger sehe an der Kasse, frage ich die Verkäuferin, wie werden die Dinger hinsorgt? Ich darf die so lange, bis die die Dinger aus dem Programm nehmen. Ich hoffe, dass die Uhr auch dazu beiträgt, dass da eine Gesetzgebung kommt.

Aber das ist für mich eine Katastrophe. Ihr kennt das vielleicht, diese Billo-299-Euro-Notebooks. Es wird der gleiche Rohstoff reingesteckt wie für ein vernünftiges Notebook.

Das Ding ist aber schon fast ab Produktionsdatum nicht mehr zu gebrauchen und kann gleich wieder in den Müll. Der einzige Unterschied sind ein paar Milligramm Silizium. Mir ist das nicht.

Es ist für mich gruselig, wenn so etwas produziert wird. Gerade bei solchen Geschichten würde ich am liebsten in einer Entwicklungsabteilung bei den Leuten danebenstehen, die so etwas ausdenken. Und bei dem Kaffee, das erkenne ich noch, oder was man in dem fair-Café findet, Bluetooth-Box.

Verklebte Platine. Das, wo der Kleber nicht gehalten hat, war der Akku. Das Kind kam bei mir an und sagte, guckt mal was das Glötter hat.

Ich sage, hör das mal auf mit dem Schütteln. Das kann böse ausgehen. Aber so ein Zeichen reparieren ist ein Riesenaufwand.

heiß machen, rausziehen. So was ist gelungen, aber ist blöde. Mit ein paar Schrauben wäre es vielleicht schöner gewesen.

Aber das ist nicht Thema dieses Vortrags. Ich rede mir hier nur noch auf. Das lassen wir lieber.

So, dann vergleichen wir das mal, wie das ist bei Aluminium zu E-Schrott. Also wenn wir das aus Bauxit aus dem Boden rausholen oder aus dem Elektroschrott rausholen. Dann pro Tonne 150 bis 200 Kilogramm.

Das ist natürlich je nachdem, was man für den Schrott da hat. Bei Kupfer sieht das schon recht gut aus. Da sind immer viel Kabel, Kühlkörper und so was drin.

Gold ist eigentlich noch am besten dabei, weil wir haben so viele Kontakte vergoldet und so was. Das lohnt sich da schon noch, seine Smartphones oder so was zum Recycling zu bringen. Beim Kupfer ist es übrigens so, wir müssen die Hälfte aus dem Recycling holen, weil wir gar nicht so viel aus dem Boden rauskriegen, wie der Bedarf ist.

Gerade jetzt mit den erneuerbaren Energien und so weiter, die Elektromobilität, die E-Autos. Wenn wir das nicht aus dem Recycling holen, haben wir zu wenig, ganz eindeutig. Unser Energieaufwand, 150.000 Kilowattstunden bei Aluminium.

Ich frage mich immer, warum das so günstig ist, das Zeug. Links das, wie es aus dem Boden kommt, wenn wir das aus Ärzten und so gewinnen. Und rechts ist, wenn wir es aus dem Elektroschrott gewinnen.

Das ist ein grober Daumen, was im Elektroschrott ist. Das ist immer die Frage, was man dann sorgt. Bei Aluminium 15.000 Kilowattstunden für das Rausholen aus dem Bauxit im Gegensatz zu 750 Kilowattstunden.

Also wir sparen ungefähr 95-97 Prozent beim Aluminiumrecycling. Das lohnt sich schon, jede Kleinigkeit an Aluminium zu sammeln. Kupfer ungefähr die Hälfte.

Gold immer noch recht ordentlich, aber deutlich etwas weniger als aus dem Ärzte herauszuholen. Wo bekommen wir unseren E-Schrott her? Wie schon gesagt, sammeln. Entweder aus eigenen Quellen oder eben jetzt, wenn man so wie ich im IT-System ausarbeitet.

Es kommen goldene Zeiten auf Schrottsammler zu. Wir stellen um von Windows 10 auf Windows 11 und da wird eine Menge Zeugs rausfliegen. Entweder stellen wir es auf Linux um oder müssen halt die Kram vernünftig recyceln.

So Repair Café Hackspace mal aufräumen. Kennt immer einen Laufen Zeugs rum, was immer mal irgendwer verwenden wollte. Sammeln, Schulen, Unternehmen, Umfeld, wo man irgendwas kriegt.

Was haben wir denn für Schrottsorten? Wie bereiten wir die für die Verwertung auf? Es gibt unendlich viele Schrottsorten. Es ist auch abhängig von den Schrotthändlern. Ich dachte immer, das wäre irgendwie standardisiert oder sowas, aber gehst zu einem Schrotthändler, sagt der das eine, sagt der Platine A. Der nächste Schrotthändler sagt, nee, das ist Platine B. Der nächste sagt, das ist Platine PC.

Ich war schon mal froh, dass ich überhaupt einen gefunden habe, der Platinen annimmt. Wer so eine Platine haben, was machen wir damit? Habe ich Präsente hier oder so? Roter Pfeil um die Sockel herum und erst mal das ganze Eisen runter, Eisenschrott, Alu runter, Aluschrott und die Knopfzellen sollten auch noch separat entsorgt werden. Dann kriegt man gleich viel mehr beim Schrotthändler dafür, weil der den Kram nicht selbst rauter pulen muss.

Das lohnt sich schon. Ich weiß, es sieht ein bisschen nach Kinderarbeit aus. Ich mache sonst diverse Kurse mit Robotern, Raketenbauern an Schulen und irgendetwas.

Irgendwann sprach mir ein Kunde an, sag mal, du machst irgendwann mit Kindern und sowas da und ich habe hier noch so viele Computer. Hast du eine Idee? Aber da ich selbst schon immer wieder Computer auseinandergenommen und zerlegt habe, habe ich gedacht, vielleicht wäre das was. Wir machen das jetzt so, dass wir eben Zeugs nehmen, versuchen zu reparieren.

Was wir nicht repariert kriegen, zerlegen wir und packen das in die Schrottkategorien, wo es reingehört und bringen das dann zum Schrotthändler. Für den Obolus, den wir dann da kriegen, das geht dann den Fördervereinen der Schule und so sind alle glücklich. Aber ansonsten, ich sag mal, so kann man Kinderarbeit machen.

Es geht schon. Die haben einen Riesenspaß daran, den Kram auseinanderzunehmen. Unendlich viel Geduld, den Kram auch in kleinste Teile zu zerlegen.

Wunderbar. Was dann nicht so schöne Platinen sind, sind so die Netzteildinger, da ist nicht so viel Kram dran. Das Problematische ist da das Aluminium runterkriegen.

Da muss man schon ein gutes Werkzeug haben, ein bisschen Kraft anwenden und so was, um den Kram da runterzupulen. Rohrslöten und so hatte ich jetzt nicht gemacht. Das ist dann doch irgendwann nicht mehr ganz so lohnend.

Was haben wir denn da für Kategorien? Wie gesagt, bei jedem Händler anders, aber Rammmodule gibt es inzwischen nur mit der Goldkante, wie die Gardinen früher. 30 bis 35 Euro pro Kilo, das ist schon nicht schlecht. Wenn man da mal so einen Satz PCs kriegt und die Dinger schön beiseite legt.

Wie gesagt, bei jedem Schwarzhändler ein bisschen anders. Hier könnt ihr euch das durchlesen. Goldkontakte für die ICs, die alten Großrechenanlagen und so was, die haben natürlich richtig was gebracht.

Je älter der Kram ist, desto besser. Ab 2000 war so ein Klick, kann man sagen, so ein 4870er Sockel. Ab da gibt es nicht mehr ganz so viel.

Früher war das Gold halt günstiger, das haben wir auch nicht reingebaut. Das war eigentlich eine gute Kapitalanlage, um das PC zu kaufen und einzulagern. Das werdet ihr auch gleich noch sehen, wenn es zum nächsten Ziel losgeht.

Und dann gibt es da eben auch die normale Platine. Das ist wirklich Definitionssache und ich sage euch, das lohnt sich auch nicht, sich mit einem Schrotthändler lange anzulegen oder zu diskutieren. Sortiert den Kram möglichst sauber voneinander, in die Kategorien, die ihr meint.

Sondern nur schmeißt ihr den Kram zusammen. Der Schrotthändler sagt gegebenenfalls, Platine, und macht da nicht viel von und geht in die schlechtere Kategorie. Wenn es euch nicht passt, zum nächsten Schrotthändler fahren, aber meistens geht es.

Die sollen ja auch was verdienen. Bei Aluminium oben rechts, da habe ich schon mal sauber sortiert, sauber getrennt. So muss das aussehen, dann kriegt der Schrotthändler schon leuchtende Augen.

Links oben, da ist noch ein Lüfter drauf, der muss abgemontiert werden, aber ansonsten, das sind Lüfter, Zerlegeschrott, habe ich festgestellt. Ansonsten purer Alu-Block ist natürlich super. Was ich noch nicht getrennt gekriegt habe, ist so ein eingepresster Kupferkern in Aluminium.

Vielleicht hat da jemand einen Tipp, aber ich habe da schon drauf rumgeklopft wie irre und sonst was. Ich kriege den scheiß nicht auseinander. Aber dann ist eben Alu-Kupferschrott, gibt drei Euro für, die Schrotthändler kennen das schon von den Klimaanlagen, weil da auch sehr viele Kupferrohre eingefasst sind von Aluminiumlamellen.

Wenn man das Kupfer direkt rauskriegen könnte, hätte man ein blankes Kupfer, dann nennen die auch Kerze. Das ist im Prinzip das Gold der Schrotthändler. Da sind die alle scharf drauf.

Dann kriegen sie wirklich leuchtende Augen, freuen sich wie die Könige, wenn die sowas sehen. Dann könnt ihr auch mit allen anderen Schrottbauten kriegen die immer schon mit. Für Wurst nicht, aber Hauptsache ihr habt Alu-Kupfer dabei.

Ja, wenn ihr Kabel habt, schneidet die Stecker ab, bringt gleich deutlich viel mehr. Und die Stecker, die könnt ihr dann später nochmal separat entsorgen. Woran erkenne ich, dass der Kupferpreis gerade günstig ist oder gut ist für mich, dass er hoch ist? Genau, Klauen vom Kupfer.

Wenn in den Kirchen und Aldi-Märkten die Dachhände fehlen oder die Bahn nicht mehr fährt, weil die Kabel geschlaut wurden, dann ist der Kupferpreis super gut. Dann lohnt es sich, das eigene Kabel zum Schrotthändler zu bringen. So, CBUs, wie gesagt, wenn man das so anguckt, ein paar alte CBUs, ein Karton voll, schon ganz geil.

Ich meine, klar, so ein Kilo mit CBUs zusammenzukriegen ist schon eine Herausforderung, aber damals, die alten Dinger, die hatten ja tatsächlich noch Keramik, die hatten auch nicht richtig Gewicht. Und auch mit diesem Golddeckel und sowas drauf, die waren schon echt geil. Aber danach wurden die Prozessoren irgendwie, naja, ist auch, wie gesagt, sehr tagesformabhängig von dem Schrotthändler, von dem Weltmarkt.

Bei den CBUs hauptsächlich der Goldpreis, aber sammeln lohnt sich. Hier habe ich einfach mal so ein altes Notebook auseinandergenommen, weil es so kategorisiert für die Schüler auch zu zeigen. Oben links, klar, RAM-Module, dann die normalen Platinen, die da sonst so drin hängen.

Alu, Kupfer, Kupferkabel und Eisenschrott. Also Eisenschrott sind die Schrotthändler normal, also wenn man nur den Kram anbringt, wollen die gerne, dass man da 200, 300 Kilo anschleppt, bevor man da überhaupt angenommen wird. Die wird dann ja entsprechend zerlegt, chemisch sicherlich behandelt, dass das Gold da rauskommt, dass das Gold wieder verwendet wird.

Denn wir haben gesehen, dass Gold so aus dem Boden rausholen ist nicht immer die schönste Sache. Also kann sein, dass die nächste Zahnfüllung wird oder der nächste Ehering oder die nächsten Kontakte damit beschichtet werden. Dann haben wir hier noch so eine Festplatte zum Beispiel.

Links das Gehäuse selbst sind ungefähr 200 Gramm pro Festplatte. Die Datenträger selbst sind auch übrigens aus Aluminium, das ist nur geschichtet. Da sind auch Neodymagneten drin, die klatsche ich ganz gerne mal auf die Dinger drauf, dann sind die Daten auch wirklich weg.

Also wenn sie ausgebaut sind, sind die eh schon gelöscht, aber sicher, sicher. Dann haben wir da über den Gehäusen selbst die Motoren, noch die Kupferspulen dazu. Das ist so Generatorschrott, meistens nennen die das.

Unten rechts die Platinen, die sind recht hochwertig bei den Festplatten. Oben rechts haben wir dann eben den Eisenschrott. Und die Schreibleseköpfe, die bringe ich meistens Paula mit, die macht immer ihren postapokalyptischen Schmuck aus dem Kram.

Die ist auch sehr dankbar Abnehmer für den Kram. So, Stecker, wie ich schon sagte, abschneiden. Die kann man dann gerne nach Goldkontakt und Nicht-Goldkontakt sortieren.

Da kriegt man auch nochmal separat Geld für. Was haben wir da so an Sorten? Also Stecker mit vergoldeten Kontakten 1,70. Eisenmetallisch-Mischschrott, ist immer die Frage, ob das überhaupt lohnt, loszufahren.

Elektromotoren, Trafos, 60 Cent bis 1 Euro. Und Bleiakkus, das ist immer ganz klasse, wenn man jetzt ein altes USV oder sowas zu entsorgen hat. Da ist zum einen ein dicker, fetter Trafo drin, der richtig viel Gewicht hat.

Und Bleiakkus, das ist schon mal nicht schlecht. Man braucht wenig Lagerplatz, hat eine hohe Dichte, das schockt. Und der ganze andere Kram, so Lüfter und der ganze Klötterkram, das geht bei den Schrotthändlern unter Zerlegeschrott.

Da kriegt man auch noch was für. Und dann ist das Kram los. Ich habe hier mal so ein paar Beispiele mitgebracht, von denen, wo ich das mal weggebracht habe.

Da war das dann zum Beispiel so, dass gerade ein paar Lampen ausgewechselt wurden bei uns, Vorschaltgeräte. Das sind im Prinzip Trafos. Mal wird es als Generatorschrott, mal als Trafo, mal als Vorschaltgerät klassifiziert.

Muss man flexibel sein. Aluminium, 16 Kilo, Kabel. Und das lohnt sich dann auch.

Ich mache das immer Samstagmorgen schnell mal zum Schrotthändler, danach zum Brötchen holen. Elektromotoren, das waren auch Vorschaltgeräte übrigens. Da haben wir mal ein paar mehr ausgewechselt.

Das ist jetzt diese ganze Umrüstung von Leerröhren auf LED. Da sind überall Vorschaltgeräte drin. Die packt euch mal schön beiseite.

Auch die Reflektoren sind Aluminium. Total geil. Das ist ein weiteres Beispiel.

Einfach mal so ein bisschen auf sich wirken lassen. Das war eben das, was wir in der Schule erwirtschaftet haben. Der Förderverein hat sich herzlich bedankt.

So, wie unterscheiden wir denn diese Metallsorten? Das wichtigste Utensil eines jeden Schrotthändlers ist so ein Magnet. So ein Neodymagnet irgendwo. Ich hatte das gehabt, da habe ich mich echt gewundert.

Diese Festplattendeckel habt ihr ja gerade eben gesehen. Die sind ja mal aus Eisen, mal aus Aluminium. Da dachte ich auch so ein Mensch, er hatte so ein Deckel von einer Festplatte in der Hand, weil er sich an den Hintern gehalten.

Ich dachte, was macht der denn da? Er hat immer einen Magneten in der Tasche gehabt und wusste sofort, ist das Eisen oder ist das nicht Eisen? Dann gibt es auch den Kratztest für Kühlkörper oder Ähnliches, wenn man nicht weiß oder irgendetwas in der Hand hat. Ich sage mal, wenn es ein Block ist, kannst du das am Gewicht unterscheiden. Klar, aber wenn du da so eine Struktur hast, Kühlkörper oder sowas, da fragst du ja manches mal so, ist das jetzt Alu, ist das Eisen, ist das sonst irgendwas? Mal drüber kratzen.

Blei zum Beispiel wird komplett blank, wenn man drüber kratzt. Das graut dann aber relativ schnell nach, wenn das wieder in der Luft oxidiert. Geschultes Auge ist auch manchmal ganz wichtig und einfach wissen, wo das Zeug herkommt.

Wenn man seine PCs unterschraubt, dann weiß man ungefähr, was da drin steckt. Wenn man jetzt irgendwelche anderen Sachen auseinander nimmt. Ein Bekannter von mir, der selbst Schrott-Experte ist eigentlich.

Er sammelt Schrott und repariert Autos und so weiter und so fort. Er ist so ein lebendiges Künstler. Er hat so eine Werkstatt, einen Bollerofen drin und wenn er im Winter seine Werkstatt mit aufheizt, dann ist er auch ganz gerne dabei und schmilzt das Aluminium zu schönen Waren da drin.

Das bietet sich an. Er hatte mal das Ding gehabt, dass er versehentlich Aluminium mit Magnesium verwechselt hat. Er wusste sofort, wo Spalten im Ofen waren, weil das hat die ganze Werkstatt erleuchtet.

Auf jeden Fall war die Temperatur hoch genug und hell genug. Was haben wir für Gefahren, wenn wir so ein Kram auseinander nehmen? Ich mache das ja mit Kindern, da muss man ein bisschen aufpassen. Wenn wir alte Mikrowellen oder sowas haben, also die ganz alten Dinger, die hatten in Magnetronen noch Berylliumoxid drin und das ist hochgiftiger Zeug.

Da sollte man nicht dran rumkratzen oder sonst was dran rumvorwerken, zerbrechen oder so. Das ist nicht nett. Denn bei so alten Bildschirmen, da sind noch für die Hintergrundbeleuchtung Röhren drin, so ganz dünne kleine Röhren.

Das ist im Prinzip wie Neonröhren, aber da ist Quecksilber drin, das willst du auch nicht mit den Kindern haben. Akkus, wenn ihr noch weiter Geschäfte mit eurem Schrotthänder machen wollt, entladet die Dinger nach Möglichkeit und klebt die Kontakte ab. Nicht, dass der Wirtschaftshof da abbrennt und eure Einnahmequellen versiegt.

Toner ist klar, mit Kindern kann der Laserdrucker zerlegen. Und Steuer, also bis zu 600 Euro könnt ihr steuerfrei einfach so im Jahr abgeben, ohne dass da was kommt. Wenn ihr jetzt mehr abgebt, also habt ihr separat Einnahmen und dann müsst ihr das wieder steuerlich angeben.

Also bis 600 Euro habt ihr freie Fahrt. Das war jetzt Olaf mit seinem Spitznamen Raketenpapa, der ein bisschen erzählt hat, wie das so funktioniert mit dem Auseinandernehmen von Geräten und mit dem Wiederverwerten von Metall, Altmetall, Elektroschrott. Ihr könnt unserer Sendung natürlich nachhören und zwar auf unserer Webseite politobiermagazin.de. Dort haben wir alle unsere Sendungen versammelt und da wird es jetzt auch bald diese Sendung zum Nachhören geben.

Da haben wir in den Show Notes, also in den Sendungsnotizen, auch unsere Links, wo ihr zum Beispiel auf den Originalvortrag kommen könnt, wo ihr noch weitere Infos findet und euch selber noch ein bisschen schlau machen könnt. Das war das politopia-magazin hier bei Radio X, dem Frankfurter Bürgerradio. Wir hören uns wieder nächsten Mittwoch, 16 Uhr.

Bis dann.