Geld & Finanzsystem - Klimawandel durch die Bankeninvestitionen
Ein weitere Unterhaltung mit Gerd Bautz von der Deutschen Friedensgesellschaft antwortet uns auf unsere Frage(N).
Transkription
[0:00] Willkommen zum Politoper-Magazin. Ich bin Nadine und ich bin hier für euch in unserem schönen Studio in Bockenheim
Ich war am Freitag, dem 13. August für euch bei der Fridays for Future Demo hier in Frankfurt unterwegs und ich habe einige Stimmen gesammelt.
Zum Thema wie Banken durch ihre Investitionen aktiv zum Voranschreiten des Klimawandels beitragen.
Habe ich neben Demo-Teilnehmern auch drei Vertreterinnen des offenen Haus für Kulturen interviewt,
die auch an der Demo beteiligt waren und die sich unter anderem für eine kritische Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und mit politischen Entscheidungen stark machen.
Hört zunächst zwei Stimmen von Teilnehmern, die ich gefragt habe, warum sie an der Demo teilnehmen.
Und wie ihre These dazu ist, dass Banken den Klimawandel aktiv unterstützen,
Mit wem stehe ich denn hier? Also mein Name ist Rainer. Ja. Aus drei. Ähm nein, ich finde das sehr wichtig, dass man wieder mal,
Auf die Kasse geht wegen dieser kriegt ja mit, dass die.
Oder auch das Hochwasser gibt und so. Mal gucken, was es für die Zukunft gibt. Ja. Und wie ich's gehört habe, mit den Banken? Ja.
[1:18] Ja. Teilweise wird auch noch, gibt's ja Banken, die auch aktiv in Mali sind. Ich find's so.
Sie ist ein No-Go. Ja. Und jetzt spezifisch auf den Klimaschutz, was müssten die Banken ändern, was sollte die Regierung würde ich auch anfangen? Gleich, wenn man sieht, die ganzen Hochhäuser von den Banden. Ja.
Warum geht man nicht auf Solarenergie.
[1:43] Andere Alternativen. Also ich sage mal so, ich würde mich freuen. Besonders, wenn die Stadt Frankfurt ein Hochhaus gibt.
[1:52] Oder ein Haus gebaut ist, dass man achtet Alter auf alternative Energien. Ne, da gehe ich mit, auf jeden Fall.
[2:01] Und ich hoffe, dass auch sehr viele Leute kommen.
[2:04] Also ich hoff's auch. Genau. Aber sieht ganz gut aus bis jetzt oder? Gleich der Zug von hierher und immer. Jetzt machen sich auch.
Super jetzt gleich. Genau. Genau. Auf,
Kollegen. Genau. Genau, ich komme ja vom Politurphia Magazin. Ähm genau, wir wollen Anfang September mal hier berichten, wie's hier war. Generell zum uns auch unterstützen. Ja. Die tun gerne. Ja. Und besonders,
der nette Kollege Bernd.
[2:42] Super. Okay, vielen Dank. In dieser Zeit hatten wir, ich meine, vier oder fünf Sendungen gemacht mit Leuten, jungen Leuten von innen.
[2:51] Ist er eingeladen.
[2:54] Wir mussten waren immer überrascht, wie gut wie gut sie reden konnten. Ja. Also für die Sache gekämpft natürlich, man muss sie sich ausdrücken konnten und.
Ist auch, wenn man das beobachtet, in den Medien.
Die jungen Leute, also ich junge Leute, spreche ich von zwischen sechzehn und achtzehn oder neunzehn vielleicht? Ja. Viele von ihnen wissen mehr scheinbar als die Alten.
[3:17] Nee, habe ich jetzt auf Instagram zum Beispiel gesehen. Da waren ja auch teilweise sechsminütige Videos, wo halt hier erklärt wurde, warum wir hier sind. Ja. Was gemacht wird. Also da hat die Jugend so einen Vorsprung rausgeholt über der alten Generation.
Jetzt gilt's nur noch die alten trotzdem mitzunehmen, auch wenn sie's nicht verstehen.
[3:34] Ja, das ist äh das Ding und na ja, das so lange existiert, ist auch ein Wunder, das ist ja ein weltweites Phänomen,
und ähm schwierig, wo die ausgebremst durch Corona ganz schön erheblich. Eben, genau, das ist ja heute, glaube ich, das erste Mal wieder, dass so.
Gesammelt wird, genau. Ja. Ja, cool. Ja, wird spannend, mal gucken. Warum genau die Banken? Was was haben die Banken?
[4:03] Du hast wahrscheinlich auch ein Girokonto. Wie ich auch nicht ich selbst denke schon seit zehn Jahren, ich sollte mal die Bank wechseln. Mhm.
Ja. Ich sage jetzt nicht den Banknamen, aber ich weiß, die finanzieren auch Waffen unter Umständen.
[4:17] Wasserkraftwerke, wo sie vielleicht gar nicht hingehören, weil andere Täler dann austrocknen und in Afrika oder so. Mhm. Ähm also ich werde, ich werde die Bank wechseln noch dieses Jahr ganz bestimmt, also ja. Ähm.
Das ist halt das Kapital der Banken, dass sie mit unserem Geld wirtschaften können.
[4:35] Wir ja ja nach wie vor diese null Prozent ja nur kriegen, es gibt nichts mehr aufs Sparkapital, aber bei den Banken, wenn sie untereinander dealen, kommen sehr sehr wohl hohe Gewinne raus.
Das heißt, da ist eine Wirtschaftsmacht, da ist Entscheidungsmacht auch.
Macht, ja? Also das sind auch die Verantwortungsträger. Das ist nicht nur allein die Politik. Mhm. Das müssen die zusammen machen, also so haben wir das vor, die Banken und die Politik.
Und die Leute vom Radio natürlich. Ihr hört mein Interview mit den Vertreterinnen des offenen Haus der Kulturen. Das offene Haus der Kulturen ist eine Studenteninitiative Mitsitz hier in Bockenheim,
auf dem Bockenheimer Campus der Goethe Universität. Wie die Banken überhaupt da mit beteiligt sind, dass der Klimawandel vorangetrieben wird und,
ja, was sie mir so dazu sagen könnt.
[5:26] Warum seid ihr hier? Um es in kurzen Worten zu sagen, glaube ich, ähm ist fast jedem von uns bewusst, äh oder sollte bewusst sein, dass Banken natürlich ganz viel in.
[5:37] Nichtökologische ähm auf gut deutsch dreckigen Geschäften ihre Finger drin haben und Geld.
Ja. Und es ist eine sehr kurze kurze und knappe Zusammenfassung, die, glaube ich, auf den Punkt. Ja. Dies auf den Punkt bringt, ja. Ja. Ja, uns ähm geht's.
Spezifisch darum jetzt für unsere Sendung, dass wir ähm uns über Waffenexporte, ja,
quasi äh informieren und äh auch kritisieren, dass äh Banken da.
Erheblichen Einfluss drauf haben, ja, andererseits auch äh fossile.
Fossile Brennstoffe, sowas wie Gas, Öl, Investition da rein, was könnte man ändern, was,
was wollen wir? Was sich verändert, damit der Klimawandel eben gestoppt werden kann? Ist immer noch dieses Testgefühl.
Mit Sicherheit äh dass das Umdenken, das passiert und das ist äh wesentlich, dass äh gerade Menschen, die in solchen Positionen sind, äh zu entscheiden, wo eben Geld hinfließt,
auch ähm dementsprechend ähm achtsam und nachhaltig denken und äh dieses Geld steuern. Ja. Ja, ist aber ein.
[7:01] Viele von uns sind deswegen lusioniert, würde ich sagen, also beziehungsweise ich. Mhm. Und äh sehe das nicht passieren, aber es äh grundsätzlicher Optimist. Ja. Es gibt die Hoffnung immer zu.
[7:12] Hast du noch Meinung? Kommentar. Anmerkungen dazu. Ja genau, ich finde es wichtig, dass zu sagen, der.
Unten, dass er eben auch dass er jetzt auch gerade hier in Frankfurt natürlich, dass man das äh auch an die große Finanzkonzerne nochmal heranträgt, weil ja. Dann natürlich äh viel stärker.
Ethisch Fragen berücksichtigt werden müssen, woran wird investiert oder woran wird eben auch nicht investiert. Und ähm dass man darüber ganz viel steuern könnte, was im Moment auch wirklich nicht oder nur viel zu wenig passiert.
Und das üben wir über Aktionen wie heute vielleicht einfach ins Bewusstsein bringen kann oder stärker ins Bewusstsein rücken kann. Deswegen ist das sehr wichtig, ja. Möchtest du noch was sagen?
[7:51] Ähm ja, ich find's einfach, es ist darf nicht sein, dass ähm.
Die Umwelt, die Kosten dafür trägt, äh dass andere Leute Gewinn machen. Also gerade einfach im Finanz- und Bankensäcken.
Ähm ja, das muss das muss sich ändern, also da gibt's ja verschiedene Wege dafür, das zu machen, aber.
[8:12] Kann das so nicht weitergehen.
Nicht weitergehen. Ja. Dafür sind wir ja heute hier. Genau, um eben dafür zu protestieren, dass es dann um Decken passiert. Gut, danke auch, was halt auch wesentlich ist, ist, dass ähm Verantwortlichkeit.
[8:25] Auch nicht nur erkannt wird, sondern auch getragen und ausgelippt wird. Und ähm die kann schlecht, wie gesagt,
von kleinen, also von unten dermaßen gesteuert werden, außer eben über den Druck, der eben auf auf oben passiert. Ja. Und und oben drauf muss Verantwortung übernehmen. Ja. Ja. Nö, sehe ich genauso. Okay, alles klar, danke.
Hallo Nadine, du warst jetzt auf dieser Demonstration Fridays for Future, was war dein Eindruck von der ganzen Veranstaltung am 13. August?
Ja, also ich fand's ähm zum einen sehr schön, dass so viele junge Leute, aber auch.
Ähm ältere Leute auf die Straße gegangen sind, fürs Klima und ähm gerade das Thema der.
[9:10] Der Demo hat mich sehr interessiert, ähm weil ich mich davor noch nicht allzu sehr damit auseinandergesetzt hat,
wie habe, wie ähm Investitionen
eben den Klimawandel beschleunigen können, also für mich ganz konkret Investitionen fossile ähm Brennstoffe zum Beispiel, in fossile Kraftwerke, das ähm
war mir davor in gewisser Weise bewusst, aber dass es so gravierend ist und dass ähm,
Genau, das ist so ein Ausmaß hat, ähm fand ich sehr interessant und,
Genau, ich hatte einen sehr guten Eindruck von der Demo. Es war sehr ähm ja, sehr.
[9:56] Offen und jeder wurde gut aufgenommen und hatte nicht das Gefühl, dass man da irgendwie fehl am Platz ist, es war viel Musik, es gab bei der Hauptkundgebung
haben Bands gespielt, auch junge ähm Sprecherinnen waren auf der Bühne und haben ähm genau sich stark gemacht fürs Klima.
Bradis for Future hat sich ja jetzt auch weiterentwickelt, also rein von der Schülerprotestbewegung wirklich zu einer ähm breiten, gesellschaftlichen Bewegung. Ähm,
viele Parteien politische Akteurindustrie hat das Thema ja auch aufgenommen, aber jeder interpretiert das ja anders. Ähm,
der Kerngedanke ist jetzt, bei der Veranstaltung gewesen, die Investitionen umzubauen, also weg von von oder
zu einer dekarbonisierten Gesellschaft, weg von der bisherigen, karbongestützten Gesellschaft, die CO2 ausstößt, die das Klima quasi als Müllhalde
benutzt, die Atmosphäre hin zu einer einer nachhaltigeren Gesellschaft
gab es da Ansätze, wie das vermittelt wurde, wie kann also konnte man da auch sehen, wie man sich selber einbringen kann.
[11:02] Ja, es gab äh einige Organisationen, die teilgenommen haben, die haben teilweise auch ihre Info-Flyer,
verteilt ähm beziehungsweise auf den Bannern, liest sich schon ablesen, äh für was sie einstehen.
Ganz konkret jetzt und in meinem Interview hatte jemand gesagt, dass.
[11:25] Also er hat so ganz ähm lustig ausgedrückt, dass man einfach die die Bank wechseln sollte quasi, ähm,
einer Bank, die ähm sich für klimafreundliches klimafreundlichere Dinge einsetzt. Ich weiß nicht, wie ähm realistisch das ist, ob das sehr ideologisch gedacht ist, aber genau, zum Beispiel so.
Das hatte ich so
bekommen. Ja, das ist ja auch möglich, ja. Man kann ja also nicht nur was anderes kaufen, sondern viele Leute machen's ja vielleicht gar nicht Gedanken, wo sie ihr Konto führen, jeder ein Bankkonto und die Bank verdient ja mit dem Geld auch. Und wenn viele Leute das
Bankkonto wechseln, äh hat das natürlich auch einen Impakt auf die auf die Bank, auf die Geschäfts äh Politik. Ähm wie stark sind denn die Banken da
äh drin äh verwebt in dieses Geflechte, weil letztendlich Banken stoßen ja kein CO2 aus. Sie finanzieren äh Kriege oder sie finanzieren natürlich ähm Fabriken oder ähm Firmen.
Die sich mit oder ohne CO2 ähm abdruckt, da auf dem Markt tummeln. Ähm wie wie kam da äh kam das raus, wie man das so konkret machen kann? Wie kann ich mich denn informieren, ob meine Bank da jetzt
welche Politik sie hat. Hm, da weiß ich tatsächlich gerade keine Antwort drauf.
Ähm allerdings, weil du ja gefragt hattest, wie das äh sich äußert, dass die Banken da so sehr.
[12:54] Äh beteiligt sind, dass das der Klimawandel voranschreitet. Was ich jetzt aus der Demo mitgenommen habe, war eben, dass ähm,
Ja, dadurch, dass Politik und Ökonomie quasi eng, eng verknüpft sind, ähm.
Und auch teilweise durch Lobbyismus und ähm ja, parteiideologie werden, ähm,
Investitionen vorangetrieben und auch nicht verändert, die,
eben wie zum Beispiel, wie ich vorhin gesagt habe, in ähm fossile Brennstoffe investieren und in ähm Benziner Autos und
und so weiter, genau. Mhm. Wir haben ja bald Bundestagswahl, haben da auch eine politische Aussage von
oder oder war das ganz offen? Ja, ähm das auf jeden Fall, genau die ähm,
regierenden Parteien wurden da ganz schön in die Mangel genommen. Ähm kritisiert für die aktuelle Politik, die sie eben
fahren, ähm dass sie eben nicht aktiv dagegen vorgehen, dass der Klimawandel voranschreitet, dass ähm.
Die Erderwärmung voranschreitet. Das wurde deutlich kritisiert und auch.
[14:07] Hatten wir ja ähm Wetterereignisse oder weltweit, ja, die wo man nicht abstreiten kann, dass das eine Auswirkung des Klimawandels ist. Also wenn's zum ersten Mal seit Menschen gedenken auf äh in Grönland regnet, anstatt zu schneien. Ja. Äh ist das ja ein ganz massiver
Eindruck und ein massives Anzeichen dafür, dass sich das Klima grundlegend verändert hat, ähm hatte das auch eine ähm Bedeutung auf dieser Demo oder
Ging's da jetzt mehr darum, ähm nachhaltig zu wirtschaften und äh in diese Richtung,
Nein, das hast du. Genau, das hat natürlich ähm auch seinen Platz auf der Demo, wo ich meinen Fridays for Future ist ja daraus entstanden, dass eben ähm.
Also auf den Klimawandel zum einen aufmerksam gemacht werden muss und ähm auf dessen Folgen und da zählen natürlich solche ähm ja.
[15:00] Solche ähm,
Klimaereignisse mit rein, die ähm untypisch sind und die eben ganz ganz klar ein Indikator für für den Klimawandel sind
Mhm. Wir haben ja gleich nochmal einen Beitrag, auch ein Interview ähm zum Thema Frieden und Klima.
Ähm gab's da auch Ansätze, also wie ist da so die Stimmung oder ist das noch nicht so ein Bewusstsein drin, dass äh Friedenspolitik und Klimapolitik natürlich
zusammenhängen, weil Kriege et cetera haben ja auch ein ein äh eine Ursache meistens,
Rohstoffe, Öl, Kohle oder irgendwas und auch eine Auswirkung auf die Natur,
Ja, also was ich auf der Demo mitbekommen habe, waren auf jeden Fall Organisationen vertreten. Ich denke, da gehen auch die Vertreterinnen von äh Fridays for Future mit.
Dass ähm Kriegswaffen beziehungsweise ähm gerade, was ich gesehen habe, Atomwaffen eben ein großes Thema für den Klimaschutz sind, ähm,
weil sie eben zu unermesslichen ähm Umweltschäden führen können und oder führen auch schon.
[16:06] Genau, ähm das habe ich mitbekommen und ich denke, dass dafür eben ein ein ja eine Friedenspolitik, sehr,
gut wäre, um eben da auch positiv auf den Klimawandel zu wirken. Klar und natürlich, das ist ja unermenschlich menschliches Leid und auch mal für die nächsten Generationen, doch für die Natur und die Umwelt natürlich
Ja, das ist sehr spannend. Ganz herzlichen Dank und wir hören gleich noch mal rein in die O-Töne. Sehr gerne.
[16:33] So, nun sitze ich hier für euch mit von der Organisation Deutsch Friedensgesellschaft, Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen.
Sie wurde 1892 gegründet und ist somit die älteste Organisation der Deutschen Friedensbewegung.
Hallo Gerd. Hallo, grüße dich. Äh ja, nochmal herzlichen Dank, dass du dich bereit erklärt hast, mir ein Interview zu geben.
Ähm ja und wie du bereits weißt, interessiere ich mich für die Zusammenhänge zwischen staatlichen Investitionen.
Und dem Voranschreiten der Klimakrise.
Genau, deshalb möchte ich dich gerne bitten, mir zu erzählen, was die Deutsche Friedensgesellschaft für eine Organisation ist.
Und wie staatliche Investitionen für euch eine entscheidende Rolle spielen.
[17:27] Ja, da fange ich vielleicht mit dem heutigen Tag an. Äh heute ist erster September, Anti-Kriegstag. Das ist er, weil.
[17:37] 1939 Nazi Deutschland Polen überfallen hat und damit den zweiten Weltkrieg begonnen hat,
und die Menschen, die diesen Krieg überlebt haben, äh sind aus dem Krieg gegangen mit zwei Zielen, nämlich nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus,
und das ist ein ganz wichtiger Impuls, der uns heute auch noch beschäftigt und der natürlich auch seine wirtschaftlichen Ursachen hat.
[18:02] Und es gibt noch einen zweiten Impuls für die DFGVK.
Das war nach dem ersten Weltkrieg, da gründete sich einundzwanzig die,
und wir sind der deutsche Zweig der Woche ist das International, die in London sitzt. Ein Satz mit dem die Erkenntnis dieser dieses Impulses zusammengefasst werden kann, der heißt.
[18:25] Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin deshalb entschlossen keine Art von Krieg zu unterstützen,
und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuwirken. Und da sind wir wieder bei diesem Thema wirtschaftliche Ursachen. Mhm. Ich will aber noch einen dritten
Impuls geben, du hast schon gesagt, gegründet wurde die Deutsche Friedensgesellschaft 1892. Hm. Und zwar von,
drei Friedensnobelpreisträgerinnen Berta Suttner, Hermann und Ludwig Widde.
Und die Wörter von Sutter hatten ganz berühmten Roman geschrieben, der damals sofort hohe Auflagen erreichte und der hat zwei Wörter und das ist die Zusammenfassung quasi des ersten Impulses, das heißt, die Waffen nieder.
[19:08] Also so viel vielleicht zur DFGVK. Ja, sehr interessant auf jeden Fall. Ähm,
Ja, ansonsten äh aus unseren E-Mails, die wir so ein bisschen hin und her geschrieben haben, ähm habe ich äh herauslesen können, dass ihr euch als Organisation für,
Dekarbonisierung, dem Melitta Melitarisierung, Ökologie und Klimaschutz einsetzt,
ähm erzähl mir doch gerne, was damit gemeint ist und worin eurer Ansicht nach die Problematik bei diesen Themen steckt.
Also gut, ähm die Karbonisierung und dem Militarisierung haben strukturell ähnliche Ursachen.
Und zwar haben sie eines gemeinsam, äh man braucht.
[19:57] Übergänge, um von der fossilen Energie auf,
nachhaltige Energie umzustellen, also von Kohle, Öl und Gas auf Wasser, Sonne und Wind. Mhm. Und das gleiche Thema stellt sich bei der Demitarisierung,
heute soll Militärsicherheit bieten. Wir erleben gerade in Afghanistan, was dabei wirklich rauskommt.
Aber nach wie vor ist es die offizielle Doktrin. Und wir sind der Meinung, tatsächlich kann man nicht einfach die Waffen wegnehmen und das Militär von heute auf morgen oder gar einseitig,
aber man kann natürlich geplant von A nach B kommen, ähnlich wie das in der Energiewende im Moment ja äh praktiziert wird. Und da ist man ja schon Schritte voran, wenn auch viel zu langsam. Aber,
vor 20 Jahren äh sagten viele, das geht gar nicht, ja? Wir werden nicht auf diese äh Energieträger verzichten können,
und so sagen heute noch viele, wir werden nie auf Militär verzichten können, wir sehen das anders, es gibt Konzepte, gemeinsame Sicherheit und ziviler Konfliktlösung,
und dafür gibt's in der Wirklichkeit ja auch schon viele Ansatzpunkte. Also es gibt ja mehrere Abrüstungsverträge, die auch funktionieren. Also es wurden ja Mittelstreckenraketen hier in in Europa abgebaut auf beiden Seiten und so weiter. Mhm.
[21:13] Sehr spannend. Ähm.
Möchte ich doch gern nochmal ähm dich fragen, ihr habt ja ähm am 13. August hier in Frankfurt äh an der Fridays for Future Demo teilgenommen.
[21:27] Mit auch vielen anderen Organisationen, ihr wart da auch sehr präsent dabei, auch mit eurem Banner habe ich euch gesehen, genau ähm.
[21:37] Wollte darauf hinweisen, dass hast du mir auch in deiner E-Mail geschrieben, dass ihr in nächster Zeit ab genau am 5. September äh noch eine Protestaktion geplant habt.
Und zwar organisiert ihr einen Shuttlebus,
nach Bücher um dort eine Menschenkette um den US Stützpunkt der US-Armee,
zu bilden und somit gegen den Einsatz von Atomwaffen zu protestieren. Erzähl mir doch gerne mal mehr dazu.
Ja, gerne. Also in Büchel haben wir es mit einem dritten D-Prozess, ja. Mit der D-Nuklearisierung zu tun. Neben der und Demilitarisierung nehme ich raus aus der Atomenergie
und aus den Atomwaffen,
und in Büchel lagern immer noch 23 atomare Sprengköpfe der US-Army mhm. Und wir halten es für hochgefährlich, weil Atomwaffen ziehen Atomwaffen an.
[22:39] Und wir wissen also sozusagen Wissenschaft, aber auch Militärstrategen geben das letztlich sofort zu für die,
Atomwaffen in Europa gibt es nicht die sogenannte Abschreckung, also dass man sagt, wer als erster schießt, stirbt als Zweiter, sondern es könnte sehr gut sein, wenn es zu Konflikten zwischen den Großmächten kommt.
Dass die sich auf den rauchenden und strahlenden Trümmern hier in Europa wieder einigen, bevor sie sich selber gegenseitig bombardieren. Und das ist ein extremes Risiko,
und aus technischen Prozessen, wie zum Beispiel der Atomkraft, wissen wir, was technisch schief gehen kann, geht auch schief.
Also deshalb drängen wir drauf, dass diese Atomwaffen dort wegkommen. Ja. Und da gibt es eine breite Bewegung. Äh mittlerweile, es wird immer mehr,
Mittlerweile sind Bischöfe, äh die du vor Ort äh sprechen, also nicht nur mehr die Friedensbewegung. Mhm.
Und wir möchten aber diesmal am 5. September, am Sonntag, die Friedensbewegung dahin bringen und fahren mit dem Shuttlebus von Frankfurt äh dahin,
werden direkt an unseren Standplatz äh in dieser Menschenkette gefahren.
Anschließend gehen wir zur Kundgebung vor dem äh Militärcamp und da wartet anschließend dann wieder unser Bus zum Zurückfahren. Das ist unsere Aktion am 5. September. Ja, es ist sehr interessant und äh sehr unterstützenswert auf jeden Fall.
[23:57] Ja, ähm jetzt würde ich eine kurze Musik spielen und dann sind wir gleich wieder da. So
Ich bin jetzt wieder zurück für euch mit Gerd von der Deutschen Friedensgesellschaft. Ähm ja, genau, wir hatten ja zu Beginn über die Fridays for Future Demo geredet, wo ja auch aktiv dabei wart,
Möchtest du mir denn gerne nochmal was erzählen zu dem Thema Fridays for Future Demo. Da ging's ja darum, die Banken zu blockieren,
für den Klimaschutz, genau. Erzähl mir doch gern mal deine Gedanken nochmal dazu.
Ja, wir haben ja auch einen Beitrag geleistet und haben da vor allem zwei äh Erkenntnisse oder Einsichten eingebracht.
Einmal ist es das schiere Volumen der weltweiten Rüstungsausgaben, die ein Klima Killer schlimmster Sorte sind.
[24:49] Man könnte zum Beispiel sagen, wäre das Militär ein Land,
wäre es das sechstgrößte klimaschädliche der Welt, also noch vor Italien und Frankreich nach Großbritannien und Deutschland und USA und China. Also wenn man sich das mal vorstellt.
Allein des US-Militär ist für circa fünf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich,
Wenn man da wieder einen Ländervergleich macht, dann ist es mehr CO2 Ausstoß als gesamtafrika zusammen.
Unglaublich. Ja, also insgesamt sprechen wir von wahrscheinlich rund zehn Prozent, äh, die.
Militär und die Kriege mit ihren Zerstörungen, also dieses Betongold, ja, also das ist unheimlich viel im, im, im Bauwerken gebundene
äh CO2, das da freigesetzt wird durch die Brände und so weiter, dass zehn Prozent, bis zu 10 Prozent der CO2,
Ausstoß pro Jahr durch Militär und Krieg verursacht wird.
Und ein ein konkretes Beispiel hier aus der Bundesrepublik, der Moorbrand bei Meppen 2018, den ein Bundeswehrmanöver ausgelöst hat.
[25:54] Allein 1,4 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Also von daher ist das ein ganz wichtiger Punkt, wenn man vorwärts kommen will, sich auch das Militär und seine Auswirkungen vorzuknüpfen. Ja, auf jeden Fall. Und vielleicht, wenn ich darf, ja. Noch ein zweiter Aspekt.
Nämlich Klimazerstörung und Krieg äh stehen in der selben wirtschaftlichen Ursachendynamik.
Es gibt auch die gleichen Akteure ja? Wir sprechen bei Militär vom sogenannten Militärisch industriellen Komplex also wo sich alle Firmen und Interessengruppen natürlich das Militär selber zusammenfinden um ihren Sektor einfach,
aufrechtzuerhalten oder nach Möglichkeit zu entwickeln,
und das gleiche sind eben die Energiewirtschaft mit den Banken. Und wenn wir vorwärts kommen, glaube ich, äh haben wir dann den gleichen Gegner. Das war auch wichtig. Ich denke auch, dass Friedensbewegung und Ökobewegung sich gegenseitig unterstützen können.
Ja, das glaube ich auch und das ist auch sehr gut. Ähm,
Genau, aus unseren E-Mails habe ich noch ähm herausgelesen, da hast du ganz explizit auf den Hiroshima-Tag ähm verwiesen, der am 6. August dieses Jahr war,
kannst du mir hierzu nochmal deine Gedanken preisgeben? Inwiefern,
ist dieser Gedenktag des Abwurfes einer Atombombe über Hiroshima heutzutage von Bedeutung.
[27:20] Da kann ich vielleicht erstmal mit einem Kompliment an Frankfurt beginnen. Mhm. Weil unsere Stadt und auch damals die, die Bürgermeister und die Stadträte und die Wissenschaftler in der Stadt.
In den 50er, sechziger Jahren einen großen Beitrag geleistet haben, dass überhaupt klar wurde, was sind Atomwaffen? Also es gab mal ja.
Idee, auch die Bundeswehr atomar zu bewaffnen. Unter Odenau hat einfach gesagt, das ist so eine bessere Artillerie.
[27:45] Bis wirklich klar wurde, äh durch eine Delegation aus Frankfurt, die nach Hiroshima geschickt wurde, äh was wirklich die Auswirkungen einer Atomwaffen sind mit der Strahlung, mit der Hitze, mit der Druckwelle, mit 80.000 Toten in einer Stunde in Hiroshima.
Und das hat natürlich die ganze Friedensfrage äh verändert und wir sind da nach wie vor dran, jetzt in Büchel, aber auch generell an diesem Punkt weiterzukommen,
und haben im Moment auch am Hiroshima-Tag hier in Frankfurt an der Paulskirche eine kleine Versammlung gemacht, haben das Peace-Zeichen mit weißen Nähten gelegt,
und der Bürgermeister hat die Fahnen aufgezogen an der Paulskirche des. Mhm. Also es gibt eine weltweite,
äh Gruppe von Bürgermeistern für den Frieden, die einmal im Jahr eben auch sich für dieses Thema,
äh einsetzen und vielleicht wenn ich darf, weil dann ist es interessant. Natürlich. Das Friedenszeichen haben ja viele auch an am Halskettchen oder oder am Revers oder so. Ja, genau. Aber die Wenigsten wissen, was es ist,
Das hängt genau mit Hiroshima zusammen.
[28:49] Dieser gerade Strich nach unten und die zwei seitlichen Striche im unteren Drittel sind zwei Buchstaben aus dem internationalen Flaggenalphabet in der Seefahrt.
Der eine bedeutet N und der andere D und N D steht für,
Das ist ja unheimlich interessant, das wusste ich selber noch über genau, jetzt habe ich auch was gelernt, cool.
Ja, ansonsten bedanke ich mich erstmal, das waren jetzt die Fragen von meiner Seite. Ich würde dich gerne noch fragen, ob es noch Weiteres,
ähm worauf du hinweisen möchtest, was hat eure Organisation in Zukunft noch vor und was sind die Ziele, die ihr erreichen möchtet.
[29:33] Also da würde ich gerne auf eine Initiative äh hinweisen, in der wir mitarbeiten, weil das zeichnet uns auch aus, dass wir sehr viel versuchen, kooperativ und mit anderen zu machen,
und diese Initiative nennt sich Sicherheit neu denken. Es gibt ein Konzeptvorschlag aus Baden.
Dir vorschlägt bis zum Jahr 2040 komplett aus dem Thema Militär und Krieg auszusteigen und eben gemeinsame Sicherheit mit den möglichen Feinden, das wäre in unserem Fall, sagen wir mal, Russland, Iran, China.
Und in den dritten Weltländern wo Konflikte herrschen mit ziviler Konfliktlösung und nicht wie in Afghanistan,
hilflos mit Militär, was die Sache ja nur verschlimmert hat. Also diese zwei möglichen Kriegsszenarien äh zu überwinden durch andere Konzepte und das schrittweise mit Abrüstung zu machen.
Sicherheit neu denken, das findest du auch unter,
WWW Sicherheit neu denken Punkt DE äh im Internet und diese Initiative wächst gerade und wir unterstützen die sehr stark. Ja, sehr spannend und sehr schön,
Gut dann bedanke ich mich schon für das spannende Interview. Wir sind jetzt schon am Ende. Na, ich habe zu danken. Herzlichen Dank, Nadine. Ja, sehr gerne.
Gut, dann würde ich jetzt noch ein Lied spielen und ich verabschiede mich von euch und ich sage tschau.