Razzia im Bahnhofsviertel, aber Bordelle bleiben geschlossen
Die Bordelle in Hessen sind seit 16. März 2020 geschlossen, trotzdem finden sich die Sexarbeiter*Innen wieder auf der Straße. Am 30. März 2020 fand eine Razzia mit der Polizei, die über 30 migrantische Frauen im Bahnhofsviertel rabiat und unwürdig kontrollieren. https://www.donacarmen.de/pressemitteilung-13/ https://www.donacarmen.de/petition-an-den-hessischen-landtag/
Transkription
[0:00] Ja genau, hier ist das Politopia-Magazin. Seid gegrüßt, hier an einem Mittwoch immer sechzehn bis siebzehn Uhr für euch auf Radio X, wie immer hier.
Gesellschaftspolitische Magazin und zwar heute.
[0:14] So, jetzt habe ich hier tatsächlich nach Jahren im Grunde genommen, glaube ich, kann ich mich gar nicht ich erinnern, wann ich hier eine Gästin hatte im Studio. Heute.
Darf ich das jetzt ähm hier heute durchführen? Ich freue mich sehr, dass äh meine Gäste heute hier ist und zwar hier die Frau.
Henning, schönen guten Tag, Frau Henning. Guten Tag und danke für die Einladung. Genau, ähm Frau Henning und das ist auch das Thema heute für uns, ist äh.
Ja ähm ich sage mal ähm Vereins äh Mitglied und auch ähm ja Geschäftsleitung in äh Donna Carmen. Sie.
Donner kamen, kann ich jetzt sagen, ist ein Verein hier in Frankfurt, der sich im Bahnhofsviertel in der Elbestraße befindet.
[0:59] Und dort ähm ihren Schwerpunkt auch für die Sexarbeiterin in Bahnhofsviertel auch als, ja,
als Logo äh nimmt. Ähm ich bevor ich jetzt weiter errede und äh vielleicht
Kannst du selber einfach sagen, was ist so der Schwerpunkt von Donna Carmen? Ihr habt euch ja Ende Neunziger gegründet. Was waren so die Hintergründe?
Also der Verein, der kam, ist ein Verein, der setzt sich ein für die ähm politischen und staatlichen Rechte von äh politischen.
[1:30] Unsozialen Rechte von äh sechs Arbeiterinnen. Wir existieren seit ähm neunundachtzig, ich selber arbeite seit ähm.
Nee, wir existieren andersrum. Seit achtundneunzig. Ich selber arbeite seit einundneunzig mit Frauen, äh die in der Prostitution arbeiten. Bekannt sind wir bundesweit. Wir erhalten
bundesweite Anfragen, beziehungsweise über Deutschland hinaus anfragen. Wir setzen uns wie gesagt
ein für die soziale und politischen Rechte von Frauen in der Prostitution und unsere Büroräume sind direkt vor Ort im Rotlichtviertel von äh Frankfurt, Frankfurt hat ähm im Bezug auf Prostitution ähm
im Unterschied zu vielen anderen Städten, beziehungsweise, ich glaube, es gibt nur noch ein, zwei Städte, die ähnlich ähm die
Prostitution handhaben, wie in Frankfurt, nämlich, wir haben hier konzentriert im Bahnhofsviertel einundzwanzig äh Modelle, in denen die Frauen der Prostitution arbeiten
Mhm. Da kommen wir doch mal gleich zum Thema. Was ist denn jetzt gerade mit den Bordellen jetzt während der Coronazeit? Wie wird es denn gehandhabt oder was passiert da jetzt? Äh wie läuft es.
[2:34] Mhm. Also es ist so, dass äh seit dem äh sechzehnten März zweitausendzwanzig die Bordelle geschlossen worden sind
unabhängig davon, ob jetzt die Entidenzen zurückgegangen sind oder gestiegen sind, in Hessen und in Mecklenburg-Vorpommern hat man.
Infrastruktur der Frauen, also nicht nur Bordelle, sondern auch Wohnungen, Escort, ähm.
[2:57] Wohnwagen geschlossen. Also man hat den Frauen sozusagen die Infrastruktur genommen
unter dem ähm Vorzeichen ähm man hat hier Angst, dass die äh Corona
verbreitet wird in den Modellen, dass es sozusagen Superspreader ist, wie dieser verleumder Lauterbach von der Politik gesagt hat. Dem ist nicht so, so. Man hat jetzt diese Häuser geschlossen
und im Unterschied zu allen anderen ähm betrieblichen und gewerblichen Bereiche
die man wieder geöffnet hat, während die Corona-Zahlen runtergegangen sind im Sommer, hat man die Bordellessen gehalten.
Die Bordelle, die aufmachen konnten, haben das über richterliche Urteile erwirkt. Das heißt, sie sind vor Gericht gegangen und haben ähm.
Erwirkt, dass die Häuser wieder aufgemacht werden. In Frankfurt beziehungsweise in Hessen hat natürlich auch geklagt, in einem Eilverfahren, das hat man eingereicht
und Eilverfahren bedeutet, dass es innerhalb einer kurzen Zeit ein Urteil geben muss vom Oberverwaltungs
Gericht war das, glaube ich, ähm ob jetzt was aufmacht oder nicht, aber die Richterin an diesem Gericht ähm.
[4:03] Die hat sich die hat einfach einfach kein Urteil gefällt, hat es einfach liegen gelassen und dann kam wieder der nächste Lockdown.
Und äh so dass die ähm die Häuser in Hessen und in ähm die Infrastruktur in Hessen und in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen.
[4:22] Geblieben sind
so viel zur äh Funktionierung der Justiz, die äh sozusagen ein Eilverfahren über Monat hinweg hat, einfach liegen lassen, weil man da nicht urteilen wollte.
In den anderen Bundesländern hat man daraufhin immer wieder die Coronaverordnungen verändert, das heißt ähm hier haben dann die Betriebe zeitweilig aufgemacht, aber sobald eine Coronaverordnung ähm.
Neue rauskamen mussten auch diese Häuser wieder schließen.
Am Anfang hatte das zur Folge, dass die Mehrzahl der Frauen sind erstmal nach Hause gefahren, ne. Die sind heimgefahren in ihre Länder
Und äh nur wenige sind hier geblieben und haben erstmal so ein bisschen abgewartet, was geschieht, was passiert. Und in dem Maße, wie diese Häuser geschlossen
geblieben sind, hat man diese Frauen äh in den informellen Sektor gedrängt. Ja, das heißt
man hat die Frauen gezwungen, auf Infrastrukturen zurückzugreifen, die jetzt für eine professionelle äh Prostitution so nicht gegeben ist. Das heißt, eine
Infrastruktur
die äh sozusagen äh mit keine Hygieneplayern aufweisen, die den Frauen auch keine äh ein kein Gesundheitsschutz oder auch keine Form von irgendeiner Sicherheit bieten
Das heißt, man hat die Frauen auf die Straße gedrängt
Hier in Frankfurt hat man natürlich ähm alleine in Frankfurt arbeiten so viele Frauen, nämlich zweitausend, noch was Frauen nach Angaben des ähm Gesundheitsamtes, dann waren zweitausend.
[5:50] Zweihundert, dreihundert, ich will jetzt net festhalten, aber es waren über zweitausend Frauen, die hier in allein in Frankfurt in der Bordellprostitution gearbeitet haben. Natürlich sind viele von denen weg, wie ich am Anfang gesagt habe, aber ist immer noch ein Teil geblieben.
Diese Frauen haben, wie gesagt, die haben jetzt angefangen, in der Straße zu arbeiten
und sie mit ihren Klienten in die in die jeweiligen Hotels gegangen oder zu den Kunden nach Hause gegangen oder ähm im öffentlichen Raum, wie auch immer möglich, haben sie ihre Dienstleistungen angeboten.
Und jetzt hat man ähm die Ordnungsorgane, die dafür zuständig waren, die ähm Häuser zu schließen.
[6:27] Man jetzt auf die Frauen gehetzt. Was heißt das, Frau auf die Frauen gehetzt? Das bedeutet, wie wir das erlebt haben ähm.
Woche, das war meiner Meinung nach der Dienstag der dreißigste äh Dritte. Da ist also ein ein riesen Aufgebot an Polizei mit so drei, vier bis fünf Minars und dreißig bis vierzig, wenn ich noch mehr Polizeibeamten
ten. Nee, sind ungefähr dreißig bis vierzig Frauen an die Wand gestellt worden, die man sozusagen nur nach Augenschein ähm
dahin gebracht hat. Also, wie haben die Frauen ausgesehen? Wie waren die gekleidet? Welche Sprache haben sie gesprochen? Haben sie sich zugewunken, bei welchen Frauen wusste man, dass man sie arbeitet?
Auf der Straße, mit wem hat diese Frau sich jetzt unterhalten, mit wem hatte sie Kontakt
also dieses klassische Oration, wie man das nennt, dass man äh Täter nach Hautfarbe, äh Augenfarbe, Haarfarbe, Größeordnung, also Größe, ähm
der Art und Weise, wie sie gekleidet sind, ähm identifiziert und sozusagen ein an die Wand stellt. Öffentlich an die Wand stellt, äh für jede äh Frau waren dann zwei Beamten zuständig.
Äh die Frauen mussten teilweise äh sich gegen äh die Wand stellen, Ärmel nach oben, die wurden sozusagen.
[7:45] Begrapscht, ja, durchsucht und dann hat man den Frauen irgendwelche Papiere vorgelegt, die die Frauen unterschrieben haben.
Teilweise äh waren keine Dolmetscher dabei, also wir haben zumindestens keine Dolmetscher gesehen.
Und ähm die Frauen ähm waren dann äh gezwungenermaßen ähm.
Sozusagen verpflichtet, Papiere zu unterschreiben, die sie selbst ähm überhaupt nicht verstehen. Diese ganze Aktion dient.
Dich sozusagen ein der Kampagne, die Frauen sollen sich schämen, sie sollen öffentlich an den Pranger gestellt werden. Tatsächlich mussten sie auch mit dem Gesicht
zur Wand
Andere haben äh zu den Polizisten geschaut, äh mussten aber auch die Hände so hoch nehmen und wurden wie gesagt äh durchsucht und begrapscht und ähm
schon sehr erniedrigend, muss man also. Ja und es dient wirklich ausschließlich der diese demütigen Art, dient dazu, die äh migranischen Frauen zu kriminalisieren, ne, also zu kriminalisieren, ist es eine Demonstration der Polizei, eine Machtdemonstration der Polizei
ähm und äh hier tut man anstatt äh die Modelle wieder die örtlichen Modell und Infrastruktur den Frauen zur Verfügung zu stellen unter einer Hygiene
Vorgabe, also mit Hygieneplan, den Frauen diese Möglichkeiten wieder zu geben, tut man sie wirklich äh sozusagen öffentlich vorführen. Und hier.
[9:13] Denke ich, würde ich ganz gerne, ich kann das leider nicht so aus dem Lamen rausgehen, sondern ich würde es gerne zitieren und zwar von äh Theodor Adono, ich gehe mal davon aus, dass ähm einige Frankfurter ihn kennen
äh der hat schon neunzehnhundert und war das? Neunzehnhundertdreiundsechzig.
[9:32] In äh seiner Veröffentlichung Sexualtabus und Recht heute neunzehnhundertdreiundsechzig ein Grief neue kritische Modelle
Gesamtgesellschaft äh gesammelte äh Schriften ähm von zehn Bindestrich zwei, Seite fünfhundertdreiunddreißig
Da wurde die also das haben wir dann, diese Zitate haben wir dann veröffentlicht von ähm Adorn und die würde ich ganz gerne mal vorlesen.
Und ich denke, das trifft wirklich zu, was heute passiert ist und das muss man sich mal vorstellen, dass es eine Politik von neunzehnhundertdreiundsechzig war, wo wir doch alle glauben, dass wir in einer nach der achtundsechziger Bewegung doch in einer liberaleren, toleranteren ähm
Gesellschaft leben und ich denke, das tun wir auch, aber die Politiker sind sich da irgendwie nicht so, das mögen die anscheinend, nicht so und tun jetzt alles darum, das äh wieder zurückzuschrauben. So, ich lese vor.
Mhm. Die Techniken der Razzien.
[10:27] Die Schließung der Bordelle, welche die Prostitution erst zu dem Ärgernis erniedrigt, dass man ihr vorwirft.
[10:36] Der Eifer, der irgendwelche Viertel für besonders bedroht erklärt.
Um dann über das Überhandnehmen der Huren dort sich zu entrüsten, wohin sie flüchten müssen
Wie die Juden sollen sie keine Bleibe haben
All das bezeugt eine Gesinnung, die zwar über die Entwürdigung des Eros zettert,
Aber alles tut, um ihn nochmal zu entwürdigen.
[11:06] Zur Glücklosigkeit, zur Verurteilen. Der Schaden, den sie stiften, der Anstoß, den sie erregten, ist nicht dick.
[11:16] Keiner braucht sich bei ihnen aufzuhalten, der sie nicht sehen will.
Vollends nicht, wenn die Bordelle toleriert würden. Wem dem, wenn von den Jugendlichen.
Denen die Zeitungskioske gewidmet sind. Der Anblick eines Straßenmädchen viel Neues bietet, ist ungewiss.
[11:38] Das Unheil, dass es anrichtet könnte, ist fiktiv
Also hier sieht man, dass äh schon neunzehnhundertdreiundsechzig äh eine scharfe Kritik an dem Umgang mit den Sechsarbeiterinnen in dieser Form, wie wir sie heute.
Täglich jetzt wieder erleben. Ähm schon vorgebracht worden ist. Mhm. Ich denke mir, spätestens, wenn eine eine.
Diplomatenfrau oder eine eine Frau von einem Politiker oder einem höher gestellten Beamten hier in dieser Stadt
mit einer Sechser-Beiderin verwechselt wird und öffentlich so an die Wand gestellt wird, wird es ein riesen Geschrei geben.
Und äh fängt man endlich an, nach darüber nachzudenken, äh wie man die Frauen, die in der Prostitution arbeiten, denn behandeln möchte. Wir sagen, dass das so nicht geht. Es ist absolut frauenfeindlich. Es ist
al feindlich und es ist ausländerfeindlich. Und im Augenblick erlaubt man sich äh diese Behandlung nur gegenüber diesen Migrantinnen
den ausländischen Frauen, sie so zu behandeln, es äh spricht aber nichts dagegen, dass wenn man diese Frauen ähm.
[12:46] Was der Versuch versucht ist sie aus dem öffentlichen rauszuverdrängen wenn man den jemals.
Ja, dann denke ich, äh können auch deutsche Frauen Gefahr laufen, die eventuell etwas ähm
Ja, freizügige äh durchs Barausviertel laufen, als Sechsarbeiterin sozusagen ähm ja. Tituliert. Stituliert, äh stigmatisieren, nein und dann gegen die Wand gestellt werden und ähm dementsprechend entwürdigend behandelt werden, ne. Also
wie gesagt, das was ich damit sagen will, es ist nicht nur ein Thema von den Sechser beiderinnen, es ist ein Thema aller Frauen
ja? Und ich denke, alle Frauen sollten sich darüber Gedanken machen, wie man mit einem äh einem Teil ähm ihres Geschlechtes umgeht und sollte das ablehnen.
Deutlich dadran Kritik üben.
Ähm vielleicht nochmal zu der Razzia zurück, die du gerade beschrieben hast. Ähm sie ist tatsächlich am äh einunddreißigsten März passiert und das war in ähm Rotlicht Milieu in äh hier in Frankfurt im Bahnhofsviertel und ähm.
Mich würde tatsächlich interessieren, also wie wie ist das passiert? Gab es denn Beobachtungen? Wie wurden diese Frauen zusammengepfercht? Äh.
Konnte man später mit einer der oder zwei Frauen auch sprechen, mal austauschen, was die Polizei von denen wollte oder.
[14:10] Also es ist so, wir sind informiert worden, wir sind informiert worden, dass äh man dort äh dreißig bis vierzig Frauen gegen die Wand gestellt haben, wobei wir uns dann ähm zu einem spontanen Protest entschlossen haben.
Wir haben unser äh Megaphon mitgenommen. Ich muss dazu sagen, meine Kollegin hat gemeint, es sei das neue Accessoire der modernen Frau.
Wir haben dann also wieder, wie gesagt, das Megaphon mitgenommen und sind mit mehreren Frauen
jetzt bei uns arbeiten, die sich aber auch solidarisch erklären, wie das Nica-Projekt äh wir sind dann da hingegangen und haben zwei Stunden lang gegen diese Form von ähm Demütigung und in der Erniedrigung
protestiert und gefordert, dass solche Aktionen aufhören.
Es ist natürlich dann äh so, dass die Polizei hat erst versuchen versucht uns mundtot zu machen. Ich muss mal grad was trinken. Ja.
Ja, das kann ich mir sehr gut vorstellen, ne? Hm. Sie hat dann halt versucht, ähm.
[15:06] Uns das Mikrofon wegzunehmen und wir haben aber auch verwiesen, dass es ein Recht gibt
auf spontan Proteste und dass wir dieses Recht auch in Anspruch nehmen. Wir haben dann, einer hat dann von uns seinen Namen gegeben und daraufhin haben uns die Polizisten in Ruhe gelassen. Wir haben dann da zwei Stunden lang, mindestens zwei Stunden lang
protestiert. Nach dieser ähm haben dann auch eine Pressemitteilung rausgegeben und nach dieser ähm.
[15:34] Polizei, demjenigen Polizeikontrollen der Frauen ist es so, dass dann an dem darauffolgenden Tag, wo wir Beratung hatten, natürlich Frauen zu uns gekommen sind und uns erzählt haben und ähm auch Papiere mitgebracht haben,
wie denn sowas dann, was die Folgen dann sind. Ähm da ist dieser Razza, dass ihnen das natürlich unangenehm war, dass sie gesagt haben, ich habe doch, ich habe überhaupt nicht gearbeitet auf der Straße, ich habe die
diese meiner Bekannten zugewunken und dann hat der Polizist einfach mich gestunken gesagt, du stellst dich jetzt auch dazu, ne? Andere Frauen haben gesagt
ich arbeite grundsätzlich nicht auf der Straße, ja, das ist nicht meine Arbeitsweise.
Ja und dann haben sie uns Papiere mitgebracht. Und das ist doch mal ganz interessant
Was läuft denn dann nach so einer Razzia ab? Hm. Also, das sieht dann so aus, dass die Frauen ähm vom Ordnungsamt.
Eine ähm Bußgeld äh Bescheid erhalten, weil sie gegen die äh Sperrgebietsverordnung verstoßen haben. Sie haben also nicht gegen eine Corona-Verordnung verstoßen, weil
Infrastruktur der Frauen zwar geschlossen ist, aber die sexuelle Dienstleistung an sich, die darf noch erbracht werden, die Esel Hessen nicht verboten.
Und in wenigen anderen Dienst ähm äh Bundesländern auch nicht. Das heißt, eine Sechsarbeiterin kann ihre Dienstleistungen anbieten. Jetzt haben die Frauen ihre Dienstleistungen im Bahnhofsviertel angeboten und da gilt aber.
[17:01] Die Sperrgebietsverordnung
Das ist eine Verordnung. Ähm zuletzt geändert neunzehnhundertsechsundachtzig. Es ist eine uralte ähm ähm Strafrecht äh
eingeführt, glaube ich, vor hundert Jahren, die besagt, dass die äh Prostituieren oder Sexarbeiterinnen an bestimmten Orten nicht arbeiten dürfen.
[17:22] Um die Jugend.
Um die Jugend zu schützen. Also das geht darum, die Jugend zu schützen. Ich weiß net, wo im wo man im Bahnhofsviertel die Jugend schützen möchte und wenn äh Prostitution, der als äh vom.
Obersten Gericht als Beruf anerkannt ist, warum da jetzt auf einmal jugendgefährdend sein soll, ne? Mhm. Na ja, ich hab's auch schon mal ähm
Verwässerverdorung kann man sich dann auch nochmal Gedanken darüber machen. Ähm.
Ähm die verstoßen also die Frauen, die dort gearbeitet haben oder denen man das unterstellt, dass sie dort gearbeitet haben.
Bekommen dann ein Bußgeld bescheid und müssen dann hier beim ersten Mal hundert äh fünfundvierzig äh Euro bezahlen.
Geht es höher, immer höher. Und interessant ist, ähm das kann man leider hier im Radio nicht sehen.
[18:10] Ähm interessant ist, was die Polizei dann
oben bei der Adresse hinschreibt oder die Ordnungsbehörde bei der äh bei der Adresse hinschreibt. Das ist dann wichtig, weil man wissen muss, wenn man kontinuierlich gegen die Sperrgebietsverordnung
verstößt, also kontinuierlich eine Ordnungswidrigkeit kommt, dann macht man sozusagen, begeht man eine Straftat.
Man äh übt die Prostitution aus, äh wo es nicht erlaubt ist. Das ist nach einem Strafgesetzbuch verboten. Das heißt, die Frauen äh werden hier jetzt sozusagen vor Gericht gezerrt.
Das hat zur Folge, dass die Frauen Migrantinnen vor allen Dingen jetzt ausgewiesen werden können, weil sie gegen äh permanent gegen eine Ordnungswidrigkeit verstoßen haben, also sich nicht an diese.
[18:58] Sperrgebietsortverordnung gehalten, haben zu oft und dann.
So gesagt, wie wie eben schon erklärt, ähm wird es dann zu einem Straftat. Und dann ist wichtig zu wissen
Wenn man sich die Papiere anschaut bei der Ordnungswidrigkeit ähm zum Beispiel stehen immer noch die Adressen von den Frauen ähm drauf, wo die Frauen sozusagen, wo man die Post hinschicken kann der Frauen, wo diese Ordnungswidrigkeit hingeschickt werden kann, ne? Ja.
Entweder an die an die an das Hotel, wo sie gelebt hat oder wenn sie dann private Adresse hat, dahin so. Bei den letzten Bußgeldbescheiden.
Findet man dann auf einmal die nicht mehr die Adresse, sondern da steht dann ähm ohne festen Wohnsitz.
Was bedeutet es, wenn jetzt in einer Ordnungswidrigkeit, also in einem.
[19:46] In einem Dokument der äh Polizei oder des Ordnungsamtes oder des Gerichtes äh steht ohne festen Wohnsitz. Das heißt
das bedeutet, man kann eigentlich gar keinen Kontakt zu der Frau, ne, man findet sie nicht. Wenn man nun weiß, dass bei diesen ganzen und den Kontrollen.
Teilweise Papiere unterschreiben müssen, wo sie sozusagen ähm
der Polizei oder der Ordnungsbehörde ähm erlauben, also sie geben den ähm, ich will das jetzt hier richtig sagen, damit ich dich nicht das falsche Wort ähm zitiere. Mhm.
Sie geben den äh sie geben der Behörde sozusagen ein Zustellungsbevollmächtigten.
[20:29] In diesen Dokumenten steht drinne, die unter Frau schreibt, dass sie mit diesem Dokument ein äh Zustellungsbevollmächtigten
sozusagen äh die Genehmigung erteilt, die Briefe zu bekommen und ihr in ihrem Sinne zu handeln. Jetzt tut die Behörde natürlich diese äh diese Dokumente mit Zustellungsbevollmächtigen
ausfüllen mit Personen, die bei ihnen arbeiten. Das heißt, es können.
[20:54] Ermittler sein, das können Beamte sein, irgendwelche Ordnungsbehörde, die in dieser Stelle arbeiten.
Hier fällt oft der Name Herr Kortes oder Herr Seeger oder BA Müller. Die haben wir sehr oft, die fallen hier die Namen.
Polizeioberkriminal oder Polizei äh kriminal, Franky oder Frau äh Polizeikriminelle.
Das sind so, aber am häufigsten fallen die Namen von den ähm.
[21:22] Ermittlern, Korte und Säge. So, jetzt werden in diesen Unterlagen.
Die Namen dieser Behörden dieser Personen reingeschrieben. Das heißt, die diese ganze Mechanismus, der jetzt in Gang gebracht wird. Ähm Prozess, Gerichtsverhandlung, Urteile, Entscheidungen, ne? All das bekommen die Frauen nicht mehr mit.
Weil diese Dokumente sozusagen von den Leuten bei der Ordnungsbehörde bearbeitet werden und die scheren sich einen
da drum, den Frauen diese Dokumente in irgendeiner Weise zukommen zu lassen, beziehungsweise die rechtlich so zu vertreten, dass sie ähm äh nicht diese Strafe bezahlen müssen, beziehungsweise dass
sozusagen in Rede stellen, dass sie so gearbeitet haben
das kriegen viele Leute gar nicht mehr mit, was dann im Hintergrund läuft. Mhm. Also tatsächlich ist das sozusagen willkürlich, also dann verurteilt man irgendjemanden, dem wo man nicht weiß, wo der oder diejenige wohnt. Ähm die kriegt das nicht mal mit
entschieden sie ist überhaupt nicht in der Lage zu sagen, ah jetzt da habe ich diese Strafe oder jenes muss ich erledigen oder.
[22:30] Überhaupt nicht. Die kriegt es dann mit, wenn sie wieder kontrolliert wird. Und in der Polizei ähm eine äh übernachtet in der in der Zelle. Dann kriegt sie mit,
da war, ist doch irgendwas, ja? Oder aber sie kriegt es mit
wenn die Polizei ähm sie direkt zum Flughafen bringt, in nächsten Flieger schickt und nach Hause schickt. Dann kriegen die Frauen das mit. Ähm
ein Weg sein, um halt eben auch migrantische oder nicht äh angemeldete Personen hier auch einfach aus der Bundesrepublik auch noch in
natürlich, klar, logisch, das ist ja das Ziel. Ja, das ist ja das Ziel, ne? Das Ziel ist die Frauen sozusagen außer Land zu bringen. Das Ziel ist sie auszuweisen und die Nichteinhaltung von einer Rechtsvorschrift im Prostitutionsgewerbe ist ein Ausweisungsgrund, ja. Also.
Ne? Und dass die Polizei nicht wüsste, wo die Frauen zu finden sind, das ist falsch. Mhm.
Die Polizei oder diese diese Männer da oder diese Frauen, die da regelmäßig dann im Bahnhofsviertel rummachen und da die Frauen kontrollieren, die könnten die Frauen, die wissen auch, wo sie die Frauen finden, ja. Die könnten auch zu den Frauen gehen und sagen, hör mal.
[23:37] Also.
Das hat zur Konsequent, dass du am Ende ausgewiesen bist, aber nein, die sind dann lieb und nett zu den Frauen. Die Frauen denken dann, naja gut, der ist ja lieber nett, der ist ja, die haben dann diese.
[23:48] Art ihre Konflikte teilweise über emotionale Beziehungen zu lösen, das heißt
der ist ein netter Mensch, der sieht auch noch gut aus der Polizei eventuell. Na, da wird dann, da wird doch nichts Schlimmes passieren. Ja.
Mhm
Ja, einige können äh sind Analphabellin, die können das nicht lesen oder sind funktionale Analphabetinnen, aber ich glaube, man muss weder Analphabet noch funktionaler Analphabet sein
um äh diese Texte, die man da manchmal von der Polizei vorgelegt hat, ähm nicht verstehen zu können. Das es gibt auch Leute, die Abitur haben und studiert haben. Und ich verstehen, was da jetzt drinne steht in diesen Dokumenten, ja. Absolut, absolut, ja. Und
Frauen, die denken halt, okay, dann bezahle ich halt die hundertachtundvierzig äh fuffzig Euro, das wird dann irgendwie mitgeplant, mit einkalkuliert
Aber sie kennen nicht die wirkliche Konsequenzen. Das wird ihnen sozusagen.
[24:46] Vorenthalten, wirklich vorenthalten und auch nicht klar deutlich gemacht, was das am Ende für eine Konsequenz für sie hat, ja. Und ich denke, dass äh die Konsequenz soll sein, diese Frauen abzuschieben.
Und ich denke deswegen wird auch die Handlung, sind auch die Handlungen so, dass die Frauen nicht in den Verdacht kommen, es hat jetzt auf längeren Sicht was Negatives für sie, sondern diese Strafe kann man ja sozusagen in dem Verdienst mit einkalkulieren, ne?
Also ist ja eigentlich auch nicht nur gegen Sexarbeiterinnen, das können ja einfach irgendwie Menschen sein, die da vorbeilaufen, in dem Falle ganz spezielle migrantische Frauen, die.
[25:23] Grade im Rotlichtmilieu befinden. Genau, also ich laufe da ja auch mal durch. Ja. Es ist ja nicht so, dass ich da da gleich arbeite, wenn ich da irgendwie äh mir was zu essen oder sonst irgendwas kaufen möchte
nehmen wir mal an. Interessant, eigentlich eine riesen Gefahr für jede Frau, die da draußen ähm läuft
Ja, die sich ein bisschen erotisch anzieht, die meint, äh ich zeige mich mal und ich finde es schön, wenn ich jetzt hier so
genau. Kann mich ja anziehen, wie ich will. Ähm denke ich. Ja
Ja Bank, man sollte sich anziehen wollen als Frau, wie ob jetzt eine Frau Bauchnabelfrei, wenn sie nackt durch die Stadt läuft, hat keiner das Recht, sie anzumachen.
Wenn sie komplett verschleigert ist von oben bis unten hat sie keiner anzumachen, ja? Das hat eine eine Frau selbst zu entscheiden und niemand drittes hat das zu entscheiden. Hm.
Wie eine Frau sich jetzt sozusagen zu kleiden hat, ja.
Ja, diese Willkür. Also wir kommen jetzt gleich nochmal vielleicht äh zu den Bordellen und was so passiert ist die letzten Monate. Wir machen mal eine kleine Musikpause für euch hier bei Politopia-Magazin auf Radio X einundneunzig Punkt acht.
Gleich sind wir für euch da.
[26:30] Ja, ihr seid hier bei Politopia-Magazin auf Radio X einundneunzig Punkt acht Megaherz. Schön, dass ihr hier eingeschaltet habt. Schön, dass ihr noch mit.
Dabei seid. Ich habe jetzt hier die Rosine Henning von. Wir sprechen gerade über die prekäre Situation in äh dem Bahnhofsviertel der Sechsarbeiterinnen und der Form einer Woche.
Ganz frischen Razzia, die sich im ähm Bahnhofsviertel abgespielt hat und.
Man dort eigentlich ähm letztendlich nicht wissend ob das jetzt tatsächlich sechs Arbeiterinnen sind oder einfach Passantinnen.
[27:04] Der Straße festgenommen und rabiat anscheinend auch angegriffen, ähm Rabiat behandelt, ähm ja, das ist schon äh.
Unwürdig, menschenunwürdig tatsächlich
demütigend. Ja. Ähm wir waren gerade dabei, das so ein bisschen zu beschreiben, was es bedeutet, wie so eine Lebensstruktur oder Infrastruktur einer Sechsarbeiterin sein könnte. Äh besonders äh für die Damen, die natürlich aus den.
[27:31] Ja europäischen ähm Ländern, also nicht Deutsche ähm hier arbeiten und sich auch durch Sexarbeiterinnen auch hier am Leben
erhalten können. Die meisten sind ja auch schon und ernähren Familien in irgendwelchen ähm Ländern außerhalb Deutschlands. Das heißt, es ist nicht unbedingt alles sehr
ähm ja
angenehm und schön, aber die meisten entscheiden natürlich für sich selbst und das ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass sie sich als Sexarbeiterin auch ähm in verschiedenen Städten auch ähm treiben. Es ist.
Gibt's ja eigentlich auch einen Prostitutionsschutzgesetz. Der hat sich äh die letzten Jahre
immer wieder ähm ja nach vorne gebracht, aber tatsächlich ist da einiges noch zu Feilen zu machen. Da hat eigentlich auch Donna Carmen die letzten Jahre auch ähm einige Kritiken und Zwischenberichte geschrieben und äh gefordert,
dieses Gesetz etwas zu verfeinern, uns zu verändern und auch nochmal bestimmte Elemente auch anzugehen. Ähm man hat aber.
Donnerkamen darauf hingewiesen, dass es zweitausendzweiundzwanzig bis fünfundzwanzig einen sogenannten ja.
[28:38] Ja so eine Art Hospitation geben soll, wo dann eben nochmal genau betrachtet wird, wie eigentlich die.
Äh Prostitutions äh äh Betriebe äh gehandhabt werden, ob auch diese Gesetze, die jetzt ähm entstanden sind äh zwotausendsechzehn, siebzehn. Ähm.
Eigentlich auch, was den Sexarbeiterinnen bringen oder überhaupt diesem ganzen ähm ja Berufsfeld.
[29:03] Wir sind jetzt hier tatsächlich dabei drüber zu sprechen, was bedeutet das, wenn jetzt irgendwie
an der Straße auch abgefangen werden, dort irgendwie Sachen unterschreiben wollen, die sie nicht verstehen, äh auf der Straße, die meisten.
Entweder kaum oder wenig Deutsch oder ähm na ja ich habe ja schon allein Schwierigkeiten, wenn ich einen Brief bekomme, muss ich denn schon zweimal lesen.
Ähm von irgendeinem Beamten ähm Deutsch, dass ich ähm dann dann trotzdem vielleicht mit jemandem noch Rücksprache halte, um zu sagen, ah, verstehe ich das wirklich? Und dort aber
auf der Straße. Die äh Frauen, die Sexarbeiterinnen oder halt eben Frauen, Passantinnen, die da in der Razzia drinnen waren, einfach dieses unterschreiben müssen.
Ja die also die unterschreiben ist, weil sie Angst haben, weil sie Angst haben sie äh eventuell sofort ins Gefängnis zu kommen, wenn sie jetzt dieses Dokument net unterschreiben, ne? Mhm
Mhm. Interessant warst du warst vorhin gesagt, na ja, die meisten haben vielleicht jetzt keinen festen Wohnsitz oder haben ähm nur irgendeine Stelle, wo sie ihre Post empfangen können, dafür sorgt eigentlich auch Donna Carmen, das ist ja auch einer eurer Arbeiten.
Dass ihr natürlich auch ähm dafür sorgt, dass diese Frauen einen Zugang bekommen, dass sie vielleicht auch
ein ein ruhigen Ort bekommen, wo sie austauschen können, dass sie Fragen stellen können, beraten, begleitet werden. Also ist eine riesige Arbeit, die Donnerkamen äh da leistet.
[30:25] Also ähm.
[30:27] Was zum Brustwirbelschutzgesetz äh was wir da zu sagen ist nicht, dass man das verfeinern soll oder verbessern sollte. Äh das würde bedeuten, dass wir das Ziel des Prostituierenschutzgesetzes unterstützen und das tun wir in keinster Weise. Mhm. Das Ziel dieses Gesetzes ist nicht der Schutz der Frau, sondern das Ziel des Gesetzes ist, die
Bekämpfung der Prostitution an sich, das heißt anstelle von die der Kriminalisierung der Freie, also sozusagen am
Ende der Kette der Prostitution anzufangen, hat man sich in Deutschland und in Holland glaube ich auch sozusagen zur Aufgabe gemacht, die Angebotsseite zu kriminalisieren. Das heißt, dieses Prostituenschutzgesetz
dient in keinster Weise dazu, die Frauen zu schützen.
Im Gegenteil, es zwingt ihn den Hurenpass auf, das heißt die Frauen müssen sich hier registrieren lassen, einmal beim Gesundheitsamt und einmal beim Ordnungsamt.
Das Ziel ist, dass die Frauen abgeschreckt werden, man man zwingt die Frauen sozusagen in die Öffentlichkeit und hofft, dass die Frauen, die sich dann für die Prostitution entscheiden, die es nicht tun, weil sie eben nicht in der Öffentlichkeit erscheinen wollen.
[31:38] Und die Auflagen, die die Frauen bekommen beziehungsweise auch äh Orte, wo die Frauen der Prostitution nachgehen, ja, ähm
haben dermaßen viele Auflagen, dass sich die Frauen sowie die jeweiligen Betreiber von den jeweiligen Orden, sei es jetzt eine kleine Zweizimmerwohnung oder
großes Haus. Die können sich sozusagen jeden Tag überlegen, gegen welche Verordnungen sie heute äh verstoßen und unter welchem womit man in einem sozusagen in das Recht nimmt, die ähm
Ihnen sozusagen die Konzession wegzunehmen und die Betriebe zu schließen, ja? Also es ist ein ein Gesetz, das kämpft
gegen die Prostitution, indem es versucht, die Angebotsseite äh stark zu reduzieren.
[32:23] Erfolgreich. Aber das ist ein langes Thema, vielleicht kann man darüber nochmal ein anderes Mal reden
Ähm ich würde ganz gerne nochmal hier bleiben mit der Sperrgebietsverordnung. Ähm es gibt das Einführungsstrafgesetz
bucht, es ist zweihundertsiebenundneunzig, ist es glaube ich. Das heißt, ähm
ist ein Strafrechtsparagraph, ist Einflussstrafgesetzbuch, das soll die Jugend schützen. Das heißt, es soll die Jugend vor Prostitution schützen vor dem Anblick der Prostitution oder der prostitiven Tätigkeit schützen. Ähm
jede äh das ist ein Bundesgesetz, das besagt, dass jedes Land, jede Stadt das Recht hat
Zonen auszuweisen, wo man der Prostitution nachgehen darf und wo nicht.
[33:10] Für Frankfurt gibt es eine Sperrgebietsverordnung, die besagt, im Bahnhofsviertel darf man in den Häusern der Prostitution nachgehen, aber nicht auf der Straße.
Okay? Das ist eine Form, die die äh Prostitution sozusagen regelt.
[33:26] Ähm ja. Das war natürlich jetzt mit ähm Corona, März zwanzig zwanzig ja dann letztendlich
äh abgeschlossen. Also die Modelle wurden alle geschlossen, bundesweit. Ja. Muss man dazu sagen. Bis ähm anscheinend, glaube ich, bis Ende Juli, Anfang August, bis dann die Lockerungen kamen
Und da ähm haben einige Bundesländer tatsächlich die Modelle wieder gemäß aufgemacht.
Zwangsweise, weil die Richte sie dazu verurteilt haben, mhm. Zwei Bundesländer haben dann daraufhin, äh die wollten nicht warten, bis die Urteile kommen, dann auch wieder geöffnet, außer Hessen und ähm Mecklenburg-Vorpommern,
Die haben jetzt seit über die haben jetzt seit dreihundertneunundachtzig Tage die Häuser komplett
geschlossen. Und auch in den anderen Bundesländern wurden dann einfach neue Verordnungen gemacht, äh woraufhin sozusagen
auch hier die Häuser wieder schließen mussten und auch wieder hier die Gerichte ähm bemühigen mussten, aber auf der Zeit hat man dann gesehen, umso kurzfristiger man die ähm Corona-Verordnungen ähm durchgeführt hat
umso weniger hatte das überhaupt Sinn gehabt äh vor Gericht zu gehen.
Na ja, es ist jetzt so, man hat dann die Frauen, wie gesagt, auf die Straße getrieben und jetzt muss man sagen, die Frauen haben zum Teil in den Bordellen.
[34:45] Gewohnt, nicht unbedingt in den Zimmern, in denen sie gearbeitet haben. Der andere Teil der Frauen hatte ähm außerhalb der Bordelle eine soziale Infrastruktur, wo sie sozusagen bei Bekannten, Freunden oder.
Teilweise hatten sie selbst auch eine Wohnung leben konnten und ähm die Frauen, die aber in den Bordellen gelebt haben.
Sind jetzt ähm aus den Modellen raus ähm mussten raus, es gab nur wenige Modelle, die gesagt haben, nee, also die Frauen dürfen weiter hier leben, ja, müssen jetzt keine Miete bezahlen
und können hier weiterleben und ähm ja, in dem Moment darf man auch keine Miete von ihnen verlangen, wenn man als Betreiber jetzt diese Sonderhilfen da soloselbstständigen Hilfe in Anspruch nimmt
Aber die Frauen.
Der Teil der Frauen, die sozusagen jetzt auf die Straße gesetzt worden ist und die nicht nach Hause gefahren sind, die haben sich jetzt ähm Übernachtungsmöglichkeiten bei Bekannten, bei Freunden,
bei ähm anderen sozialen Strukturen gesucht, wobei da immer das Problem war, dass sie sich dort nicht anmelden konnten.
[35:51] Die jetzt, äh bei denen sie gelebt haben, die wollten keinen Ärger mit dem Vermieter, also haben sich die Frauen dort nicht
angemeldet. Das äh wir haben dann den Frauen die Möglichkeit gegeben, bei uns eine anschriftfähige Adresse zu bekommen. Mhm. Das haben die Frauen auch reichlich in Anspruch
genommen und in dem Moment, wo sie eine anschriftfähige Adresse hatten, haben sie auch das Recht gehabt, ALG zwei zu beantragen.
[36:16] Was sie auch bekommen haben, ne? Wenn sie die, wenn sie eine ganze gewisse Zeit nachweisen konnten, dass sie hier gearbeitet haben und gelebt haben von der Prostitution, dann hat ihnen ähm ein ALG zwei äh zugestanden
Das war nicht heilig davon, ob sie jetzt eine Steuernummer haben oder ob sie ähm jetzt einen festen Wohnsitz haben. Sie mussten einen Lebensmittelpunkt haben und den Lebensmittelpunkt hatten sie in Frankfurt
es kam dann vor, dass die Frauen vier vielleicht mal da nach 'ner bestimmten Zeit rausgeflogen sind und da wieder rausgeflogen sind, da gab es aber in Frankfurt die besondere Dienste drei
Das ist also ein Ort.
Des Sozialamtes, die den Person, die keine Wohnung haben, die obdachlos werden, ähm ein Zimmer vermitteln, ja? Mhm. Ähm.
[37:04] Ähm das haben wir dann auch in Anspruch genommen bei den ähm Frauen aus Rumänien und Bulgarien. Da ist es so, dass diese Frauen ähm gerne in ihren ähm.
Communitys bleiben wollen. Das heißt äh sie möchten nicht, selbst wenn sie keine Wohnung haben und vielleicht überlegen,
ich missbrauche vielleicht doch mal meine eigenen Räume, wenn man ihnen die denn angeboten hat und dann waren die irgendwie nicht da, wo ihre soziale Community war. Dann haben sie gesagt, nee, das möchte ich net.
Mhm. Ähm dann wollten sie doch, dann haben sie sich doch wieder darum bemüht, innerhalb ihrer sozialen Community, wie auch immer irgendeine Übernachtung zu bekommen. Mhm. Bei den Migrantinnen aus Lateinamerika oder auch aus anderen Ländern
da war schon notwendig aber auch nur bei wenigen ja dass sie so Notunterkünfte bekommen haben ne.
Und die haben sie dann auch bekommen. Ja und die die haben sie dann auch in Anspruch genommen. Sehr gering, aber sie haben sie in Anspruch genommen.
[38:05] Und was das Jobcenter anbelangt, ähm haben wir die Erfahrung gemacht, dass ähm das Jobcenter ähm am Anfang zwar.
[38:14] Oftmals nachgefragt hat, äh das Papier fehlt und das Papier fehlt und jenes Papier fehlt. Also alle, die mit ALG zwei zu tun haben.
[38:23] Die wissen, dass man von vierhundertsechsundvierzig Euro net leben kann und die wissen auch, wie die Behörden oder mein Job.
Sachbearbeiter dort bei den Behörden mit ihnen umspringen, ne? Mhm. Da sie immer wieder neue Dokumenten verlangen oder behaupten, die sind Verlustig gegangen, dass man drei, vier Mal, fünf, mehr Sex war, immer wieder
andere Dokumente schicken muss, ähm beziehungsweise immer wieder Kopie neu dort hinsenden muss und ähm wir hatten dann ähm ein paar Gespräche gehabt und ähm.
Lief eigentlich, muss ich sagen, äh sehr gut. Da kann man sich jetzt wirklich nicht beschweren, ne. Es gibt immer noch Einzelsachbearbeiter in anderen ähm in in verschiedenen Jobsender, die meinen, die müssten jetzt hier immer wieder noch diesen selben Schuh fahren, ja?
Dann wollen sie dieses Papier, dann wollen sie Papiere, die überhaupt net, die überhaupt net
die es überhaupt net gibt, die die wollen eine Fiktionsbescheinigung von der Ausländerbehörde, dass die eine EU ähm ähm Frau in hier in der Sechsarbeit arbeiten darf. Es gibt's überhaupt net. Hm. Das Papier gibt's net.
[39:24] Ja
oder sie wollen einen Gewerbeschein von der Frau jetzt, die eine sexuelle Dienstleistung anbietet, sagen sie, sie müssen hier ihr Gewerbeschein hier, sie müssen ihr Gewerbe anmelden, hier hinbringen. Für sexuelle Dienstleistungen, für die Erbringung reiner sexueller Dienstleistung, nur der äh Bringung sexuelle Dienstleistung ist kein Gewerbe.
[39:44] Das ist eine Dienstleistung, die hat mit dem Gewerberecht nichts zu tun. Ja. Richtig, ja. Das hat man ist kein Handwerk, was man bei der an beantragen kann, wie absurd.
Ordnungsbehörde, beziehungsweise die Polizei, die haben vor dem Prostituiertenschutzgesetz, haben die mehr ganz tricky gewesen,
Ordnungsbehörde oder die die Polizei, ja die Polizei ist dann zu irgendeiner Sechserweiterin gegangen, die in einer privaten Wohnung gearbeitet hat, wo man
nichts tun konnte, weil das gesetzlich dort erlaubt war. Es war ihre privaten Wohnungen. Da konnte sie machen, was sie möchte. Und dann hatte man zu ihr gesagt, ja aber
du musst hier ein Gewerbe anmelden, du gehst hier ein Gewerbean nach und dann sind die Frauen erschreckt, haben ein Gewerbe angelegt und haben angemeldet, ne? Mhm. Und dann kam die Polizei und sagte, oder das Ordnungsamt und kam dann, ja, also.
Du gehst hier im Gewerbe nach, das geht nicht. Das ist hier einer nach der Baunutzungsverordnung
ein Wohngebiet, hier darf man kein Gewerbe nachgehen, mach deine Laden zu, du darfst hier nicht mehr arbeiten. Das waren einfach so Tricks, die die Behörden benutzt haben, ja, die Frauen.
Richtig in so eine Falle zu locken, ja? Mhm. Und ähm
Das wird teilweise noch gemacht in anderen Bundesländern, immer wieder wird versucht Frauen, die nur die sexuelle Dienstleistungen anbringen äh sozusagen ähm
zu sagen, gehe ich äh melden Gewerbe an, um dann zu sagen, du bist ein Gewerbeland, das darfst du hier nennen. Es ist es hat irgendwie so für dich verdichtet sich der Eindruck, dass tatsächlich.
[41:10] Ähm so was von ähm aus der Gesellschaft rausgeschoben werden soll. Also jetzt den Eindruck natürlich mit der Covid-Neunzehn-Politik ähm im Bereich Prostitution politisch sogar instrumentalisiert wird. Ja.
Auf alle Fälle, auf alle Fälle. Mhm. Also es ist immer noch so.
Wir haben äh immer noch äh neun Sondergesetze äh im Strafrecht, im Ordnungsrecht, im Baurecht, im Polizeirecht. Das sind alles Paragraphen, die äh nur auf die Prostitution
zielt, ja? Also sozusagen der Polizei, der Ordnungsbehörde, ähm der Stadt Frankfurt oder den Städten immer wieder die Möglichkeit
geben, die Prostitution außerhalb dieser Gesellschaft zu drängen, ja, möglichst unsichtbar zu machen, ähm beziehungsweise, wenn sie sichtbar ist, zu diskriminieren, zu stigmatisieren, ähm
immer wieder äh Frauen, die nicht in der Prostitution äh die nicht in der Prostitution arbeiten sozusagen, zu sagen, hör mal.
[42:06] Wenn du dich nicht moralisch so verhältst, wie diese bürgerliche Gesellschaft es will, nämlich Monogam, nämlich Sexualität.
Immer nur mit einer emotionalen, mit einer sozialen Bindung zu einem Mann zu leben, ähm wenn du dich daran nicht hältst, sondern Sexualität.
Lebst äh wie dir es gefällt, ne? Da hast du mal dieses Wochenende gehst in die Disco, nimmst du den mit, nächste Wochenende gehst du in die Disco, nimmst dir einen anderen mit, weil du keine feste Partnerschaft haben möchtest.
Weil da ist Frau einfach mal überlegst, ja jetzt lebe ich doch erstmal in meine Sexualität aus, ich will erstmal gucken, was gefällt mir, was gefällt mir nicht, ne?
Solche Frauen laufen dann immer Gefahr sozusagen als Prostituierte abgestempelt werden. Mhm. Und diese neue Prostituiere in Schutzgesetz.
Gibt jetzt auch der Polizei die Möglichkeit, bei solchen Frauen.
In die Wohnung, die Wohnung zu betreten, ohne ein Durchsuchungsbefehl zu bekommen, wieder beim Betreten der Wohnung
noch im Nachhinein äh juristisch äh vom Richter des Absegnen zu lassen, das neue Prostituiertenschutzgesetz gibt genau äh der Polizei diese Möglichkeit. Das heißt.
[43:12] Wenn ein Nachbar.
Ein übel launiger Nachbar, der jemand, der einem Übel will oder ein Freund irgendwie oder ein Vermieter, der will jemand raushaben. Dann sagt also, ich vermute, dass diese Frau da der Prostitution nachgeht, dann hat die Polizei das Recht und die Ordnungsbehörde auch
jederzeit diese Wohnung zu betreten.
[43:32] Es ist völlig egal, ob es einen Beleg dafür gibt oder nicht. Das heißt, die Polizei kommt dann oder die Ortungsbehörde kommen dann, klopft dann an die Tür und sagt, okay
Sie stehen unter dem Verdacht der Prostitution nachzugehen, was sagen die dazu? Mhm. Und wenn die Polizei einmal zu einer Frau kommt, die alleine steht in so einem Haus,
dann ähm muss sie sich überlegen, ähm.
Wohnplatz und wie sie dann angesehen wird. Die Polizei oder die Ortungsbehörde, die kommt selten direkt zu der Frau, sondern die geht erstmal bei allen Nachbarn anklopfen und fragen.
Sagen sie mal, stimmt das, gehen da oft Männer ein und aus und können sie das belegen oder so? So geht die vor. Und erst dann klopfen sie an der Tür von der Frau, wo vermutet wird, ja. Andersrum passiert es ja kaum, ne?
Ich meine, es gibt ja auch Männer, die das genauso betreiben wollen und sagen, na ja, ich mache jetzt erstmal meine offene Sexualität, hole mir die Frauen rein, raus, wie ich das gerne möchte.
[44:24] Wird es ja gar nicht drauf geachtet. Also das ist tatsächlich Frauendiskriminierung. Frauenrechte werden da völlig missachtet und nicht beachtet, also und die Prostitution. Also ich meine, wenn sie jetzt nicht öffentlich stattfinden kann oder genehmigt, dann wird
wird sie sowieso irgendwie stattfinden. Mhm. Und das ist ja eigentlich sehr kontraproduktiv. Eigentlich wollen wir ja, dass dass sie da ist, dass die Möglichkeit.
Besteht, dass ähm Sechsarbeiter und Sexarbeiterinnen das auch machen wollen, wenn sie das machen wollen
Also ähm es ist so, dass es fängt bei der Erziehung der Sexualerziehung schon an. Äh jeder kennt das, im Schulhof, ähm
Ja. Ähm wenn die äh Jugendlichen da anfangen, ähm springen da, gehen da mit ihnen durch, ja. Wenn eine junge Frau oder Mädchen, junge Frau da sozusagen
jede Woche eventuell mit einem anderen G in Anführungsstrichen so versteht unter den Jugendlichen. Genau. Was ist es? Es ist eine Hure, eine Schlampe und die wird dann innerhalb dieser äh Community, also innerhalb dieser Schule schon ausgegrenzt
Ja, macht aber ein Junge die Gleichen.
[45:31] Handlungen, die gleichen ähm jedes, jede Wochenende ein anderes oder jede Woche eine andere Frau, ne, oder Mädchen, junge Mädchen, dann heißt es, Tolle hasht
Ja, genau. Der muss doch gut sein. Richtig gelobt da, genau, ja. Also das hängt schon in dieser Sexualerziehung, die ähm
diese Diskriminierung und Stigmatisierung. Und auch äh diese Diskussion von freiwillig und nicht freiwillig, die kommt ja immer auf, dass man sagt, die Frauen ähm.
Die sind ja sozusagen gezwungen, da in der Prostitution zu arbeiten. Mhm. Wenn eine, wenn zwei Bulgarinnen aus einer, aus einem Dorf kommen und sagen, die eine geht in eine Kneipe und sagt, ähm
ich mache jetzt hier mit Bedienung und sie bedient verdient was und schafft das dann in ihrem Heimatland, ihre ökonomische Situation zu verbessern, dann sagt man, okay, die Frau hat eine rationale Entscheidung getroffen und die war richtig.
[46:25] Ja.
[46:26] Kommt eine sechser beide und aus dem gleichen Dorf und sagt, fängt in der Prostitution an, dann ähm negiert man ähm ihr oder man gesteht ihr nicht zu eine notwendige Entscheidung getroffen zu haben oder
man tut diese notwendige Entscheidung umdefinieren in eine
Zwangsentscheidung. Man sagt, die Armut hat sie gezwungen, das zu machen. Und Zwang ist immer das Gegenteil vom Freiwilligkeit. Mhm. Aber eine notwendige Entscheidung ist nicht das Gegenteil von Freiwilligkeit
An am Beispiel einer roten Ampel, wenn ich als Autofahrer an der roten Ampel halte.
Keiner auf die Idee zu sagen, ich bin gezwungen, an der roten Ampel zu halten, sondern es ist eine Notwendigkeit, ja, mich innerhalb dieser Gesellschaft eine rote Ampel zu halten, ja? Mhm. Aber nur in der Prostitution wird aus der.
[47:17] Aus einer notwendigen Entscheidung, die eine Frau getroffen hat, definiert man um in eine Zwangsentscheidung, entmündigt so die Frau in ihrem kompletten
sein und und Handlungsfähigkeiten und nimmt sich das Recht raus in ganz patriarchalischer Manier, über diese Frau zu entscheiden, was für sie gut und was für sie schlecht ist. Ja?
Irre, also ich meine, das ist ähm schon.
[47:42] Denke, dass das ein bisschen auch eine Spiegelbild der Gesellschaft ist, wie wir eigentlich zu Sexualität stehen und was das für uns eigentlich bedeutet, sowohl für Frau als auch für Mann, wenn ich mich dazu freiwillig entscheide als Sexarbeiterin zu arbeiten.
Also es ist ein ganz klares Bild und äh tatsächlich habe ich so das Gefühl, dass ich
durch dieses Covid ähm jetzt auch durch diese Sperrung der Bordellect das Ganze nach außen geschoben wird und eigentlich brauchen wir ja gar keine Sexarbeiterinnen oder Modelle,
die solche Dienstleistungen anbieten. Das finde ich sehr schade, dass es in diese Richtung geht. Im einundzwanzigsten Jahrhundert aber irgendwie sind wir uns doch
ähm uns zurück entwickelt. Also ähm die Prostitution ähm.
Ist ja das Gegenteil von der Ehe. Das Gegenteil von der ähm Monogamie.
Bei der Monogamie lebt man Sexualität und emotionale Bindung und soziale Verantwortung. Das ist aber tatsächlich auch eine Frage, ne. Na ja, also ähm wenn man spätestens, wenn man heiratet, ist es so
Ja. Ja? Ja. Wenn sie als Ehepaar ähm einer wird arbeitslos, dann hat der andere eine soziale Verantwortung.
[48:49] Ne? Das Erste, was das Arbeitsamt oder das Jobcenter fragt, ist ähm Bedarfsgemeinschaft. Ja.
Sind sie eine Bedarfsgemeinschaft. Wenn sie äh nicht miteinander vögeln, ja und also nicht miteinander Sex haben und jeder geht so seinen Lebens halt entgangen, ne, dann heißt es
Es ist keine Bedarfsgemeinschaft, es ist eine Haushaltsgemeinschaft, jeder muss für sich selbst sorgen, ne, dann ist der eine nicht verantwortlich für den anderen. Mhm. Sobald aber eine sexuelle Beziehung dazukommt.
Dann heißt es, es ist eine Bedarfsgemeinschaft. Der eine muss für den anderen Verantwortung übernehmen. Bei der Prostitution findet genau.
Nicht statt Punkt. Das heißt, die Prostitution trennt hier zwischen sozialer Verantwortung, trennt zwischen
emotionaler Bindung, was man von der Frau immer verlangt, wenn sie mit einem Mann Sexualkontakt hat, soll sie zumindestens.
[49:36] Na ja, eine eine soziale Zugehörigkeit haben, ohne eine eine leichte emotionale Bindung, muss ja gleich Liebe sein, ja. Mhm. Mhm. Ähm aber sie muss zumindest wissen, wer ist das, wer wer muss wissen, wo hat sie ihn kennengelernt? Ja oder muss.
Fair wissen, was seine Autofarbe ist oder wie auch immer, ne? Mhm. Ähm in den achtziger Jahren, ja, okay.
[49:57] Ja, ganz schnell, ja. Gerne. Genau, die Zeit rennt uns weg, tatsächlich. Äh hier Freidiox einundneunzig Punkt acht. Ihr seid beim Politopia-Magazin. Wir sprechen heute über Donna Carmen und äh Rosiner ist hier bei mir im Studio. Ich freue mich sehr, dass du Zeit
Eine letzte Frage, wie organisiert ihr euch? Was passiert denn jetzt mit diesen Razzien? Die Bordelle sind zu, ähm welche Wege geht.
Also wir verlangen, dass die Prostitution äh die Modelle, die äh die
Modelle wieder aufgemacht werden. Ähm in den Bordellen ist eins zu eins Kontakt. Es ist kein Ort, wo jetzt äh viele Menschen sich zusammendrängeln.
Ist auch nicht ähm ein Ort, wo viele Leute wie in ähm Altersheim, Asylbewerberheim, Bundeswehrkasern, dicht auf dicht bewohnen, nein, jeder hat sein eigenes Zimmer, es gibt ein Ein-zu-Eins-Kontakt
sie sind keine Superspreader.
Ähm die sind nicht wie in der Kirche, wo alle zusammenkommen und laut singen sozusagen, wo man sich das holen kann, das ist alles nicht. Wir verlangen, dass das ähm wieder aufgemacht wird, die Infrastruktur.
Der Frauen und bis dahin werden wir weiterhin spontane Aktionen machen und spontane
Proteste gegen diese kriminale Diskriminierung. Hm.
[51:09] Habt ihr denn einen konkreten Termin jetzt wir äh machen spontan, weil alles andere müssten wir ja vorher anmelden bei der äh bei der Ordnungsbehörde und da sind so viele Auflagen und weiß der Geier was und ähm.
Das ist dermaßen viel Arbeit und ich glaube, das äh haben wir gesagt, nee, wir machen das jetzt spontan. Mhm, ja?
Okay, also ich äh bin jetzt ganz spontan und sage, ich würde gerne über dieses Prostitutionsschutzgesetz in Zukunft sprechen mit dir. Ich freue mich, vielleicht in Zukunft da nochmal ähm reintauchen zu dürfen. Ich bedanke mich erstmal, dass du hier warst, auch Donald Carmen, das ist ein Verein. Ihr arbeitet da
in ähm ganzen Adramen.
Aus Spenden und Fördermitgliedern. Ähm das ist schon eine ganz wichtige Sache. Das ist eben nicht eine städtische Einrichtung. Nein, wir erhalten keine ähm
öffentliche Gelder, obwohl jetzt auch die Organisation, die öffentliche Gelder, ähm, bekommen, uns Frauen zuschicken, ja, wir leben ausschließlich von Spenden, wir weigern uns mit der Polizei in Kooperationsvertrag einzugehen, das machen wir nicht und deswegen
will man uns keine Fördergelder geben? Ja, sehr schön, dann würde ich sagen, wir sprechen nächstes Mal weiter drüber. Ich bedanke mich. Alles Gute dir, auch weiterhin in der
Genau. Ja, gerne, bis dahin. Bis dann. Ciao. Beisammen.